Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 60

1884 - Flensburg : Westphalen
60 2. Erwerbsquellen. Die Haupterwerbsquelle und die Grundlage des Wohlstandes bildet die Landwirtschaft, die in Schleswig-Holstein darauf beruht, aus Ackerbau und Viehzucht zugleich den möglichst größten Ertrag zu erzielen*). Vor 2 Jahrhunderten war der Ackerbau so unbedeutend, daß er den Bedarf des Landes nicht deckte. Einen ansehnlichen Nebenerwerb gaben damals die großen Wälder, nicht bloß durch den Verkauf von Holz und Kohle, sondern auch durch die bedeutende Schweinemast. — In der letzten Hälfte des vorigen Jahrhunderts entdeckten Adam Schneekloth in der Propstei und Parren Drews in Ditmarschen zufällig, wie sehr der Mergel unter Umständen geeignet ist, die Ergiebigkeit eines Landes zu erhöhen. Die bedeutendem Fortschritte auf dem Gebiete des Ackerbaus und der Viehzucht, die in neuerer Zeit zu Tage getreten sind, haben wir zum großen Teil den landwirtschaftlichen Vereinen zu verdanken. ^ In den letzten Jahren hat bei Abnahme des Ackerbaues die Fettgräsuug der Ochsen und Aufzucht von Jungvieh zugenommen; auch wird jetzt dermilchwirtschas t,**) die namentlich in der Wilstermarsch und an der Ostseite des Landes betrieben wird, eine größere Aufmerksamkeit gewidmet. In Ditmarschen und im östlichen Holstein hat man angefangen, ganze Felder zum Anbau der Zuckerrübe zu verwenden. In den Städten und Flecken sind Handwerke, fabrikmäßige Industrie, Handel, Schiffahrt und Fischerei die Hauptnahrungszweige. Nicht nur das handwerksmäßige Gewerbe, sondern auch das Fabrikwesen hat in neuerer Zeit einen bedeutenden Aufschwung genommen. Von den vielen industriellen Unternehmungen verdienen genannt zu werden: Die großen Eisengießereien aus der Karlshütte bei Rendsburg,***) in Kiel, Altona, Flensburg rc., die Glockengießerei bei Rendsburg, die sogenannte Kup'fermühle bei Flensburg,f) die Glashütten zu Prinzenmoor (in dem südlichsten Winkel der Eider), in Ottensen rc., die Thonwar en- *) Von dem gesamten Flächeninhalt Schleswig-Holsteins wird mit Einschluß der Gräben, Wege, Hofplätze reichlich 3/4 zu landwirtschaftlichen Zwecken benutzt, tacker- und Gartenland 58<>/o, Weide und Wiese 210/0, Wald 6»/0, Heiden und Moor 15%.) **) Sie wurde auf den adeligen Gütern vor 200 Jahren durch die Holländer „eingeführt, weshalb die Meiereien auch Holländereien heißen. In mehreren Ortern unseres Landes sind die Genossenschafts-Meiereien in Aufnahme gekommen. Der Name „Meierei" stammt aus dem Mittelalter. Der Verwalter eines Landgutes (Maierguts, Maierhofs) wurde Maier (lat. rnajor) genannt. ***) Im Jahre 1827 gegründet, nach dem Statthalter Karl von Hessen benannt. i) Ein Kupfer- und Messingwerk an der Krusau, 5 km nördlich von Flensburg, in einer schonen Gegend, rings von Gehölz umgeben
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer