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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 69

1884 - Flensburg : Westphalen
69 Königliches Seminar für Lehrerinnen und zwar ein Internat wurde 1878 in Augustenburg (im früheren herzoglichen Schlosse) eröffnet. Der Kurator der Universität ist jetzt der Präsident des Evan-gelisch-Lntherischen Konsistoriums; die Seminare, Gymnasien, Realschulen und höheren Bürgerschulen stehen unter dem Provinzial-Schulkollegio in Kiel, die Bolksschnlen, wie schon früher angedeutet, unter der Königlichen Regierung in Schleswig. Ein Mitglied des Provinzial-Schnlkollegiums ist zugleich Regierungsrat. Außer den genannten Bildungsanstalten sind nennenswert: die landwirtschaftlichen Lehranstalten in Flensburg, Kappeln und Hohenwestedt, die Navigationsschulen in Altona, Flensburg, Apenrade und Arnis (Vorschule)*), die Bau ge werkschule in äckernsörde, die Fortbildungsschule für junge Kaufleute und Handwerker in Flensburg zc., die Kadettenanstalt in Plön, das Provinzialständische Taubstummeninstitut in Schleswig, die Provinzialständische Blindenanstalt in Kiel, die Privat-Jdiotenanstalten**) in Schleswig und Kiel zc. 5. Das Kirchenwesen. Fast die ganze Bevölkerung Schleswig-Holstems, reichlich 99%, gehört der evangelisch-lutherischen Kirche an, welche daher die Landeskirche bildet. Das Kirchenwesen wird verwaltet von dem Königlichen Konsistorio in Kiel; nur die äußeren Angelegenheiten, namentlich Kirchenbausachen, gehören zum Geschäftskreise der Regierung. Sowohl in Schleswig, als in Holstein hält ein General-Superintendent, der zugleich Konsistorialrat ist, in einer dreijährigen Periode eine Kirchen- und Dchulvisitation ab, um den religiösen Zustand der Gemeinden und Schulen kennen zu lernen. Schleswig-Holstein ist in kirchlicher Hinsicht in 27 Propsteien (Schleswig 13, Holstein 14) und eine Superintendentnr (Lauert-bürg) eingeteilt, die wieder in einzelne kirchliche Gemeinden oder Kirchspiele zerfallen. Die geistliche Aufsicht über eine Propstei ist dem Kirchenpropsten anvertraut; viele kirchliche Angelegenheiten liegen jedoch in der Hand des Kirchenvisitatoriums, welches aus dem Landrat des betreffenden Kreises und dem Kirchenpropsten gebildet wird. Schleswig hat (ohne Fehmarn) 256, Holstein mit Lauenburg 178, ganz Schleswig-Holstein also 434 Kirchen. Schleswig hat demnach 78 Kirchen mehr als Holstein, obgleich die Zahl der Einwohner dort weit geringer ist. Die meisten Kirchen in den Städten und Flecken haben mehr als einen Prediger; in Schleswig giebt *) Navigation — Schiffahrt, Navigationsschule — Seemannsschule. **) Idioten (griech.) sind Schwachsinnige. Blödsinnige.
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