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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 101

1884 - Flensburg : Westphalen
101 Ii. Einführung des Christentums. 1. Ausbreitung des Christentums bis an die Grenze unseres Landes- Die Apostel gingen nach dem Befehle ihres Herrn „in alle Welt", d. h. in alle Teile des römischen Reiches und warnt seine Zengen „bis an das Ende der Erde". Schon ant Ansgange des ersten Jahrhunderts wnrde „das Wort vom Kreuze" gepredigt von den Alpen bis in die Wüsten Afrikas hinein, von Spanien bis nach Indien. Im 2. und 3. Jahrhundert wurde die Lehre Jesn auch an den Ufern des Rheins und der Donau bekannt, wo die Römer Burgen und Städte angelegt hatten. Die schnelle Verbreitung des Christentums muß unsere Bewunderung erregen, wenn wir bedenken, wie Mutig die Bekenner Jesu in diesem Zeitraume von den Juden und Heiden verfolgt worden sind. Zwar war die Macht der Juden nach der Zerstörung Jerusalems, 70 n. Chr., gebrochen; aber die Verfolgungen von Seiten der Heiden, die im Jahre 64 unter dem Kaiser Nero begannen, dauerten bis zu Ende des 3. Jahrhunderts. In dieser Zeit der Anfechtung sind viele Christen vom Glauben wieder abgefallen; viele jedoch haben freudig den Märtyrertod erlitten und noch in den Flammen Loblieder gesungen zur Ehre Gottes. Erst nachdem Konstantin der Große, der erste christliche Kaiser, den römischen Thron bestiegen hatte, 312 n. Chr., trat für die Christen die Zeit der Ruhe ein. Unter feinen Nachfolgern war freilich Julian der Abtrünnige, der das Heidentum wieder aufzurichten suchte; aber schon Theodosius der Große (der 379 die Regierung antrat und 395 fein thatenreiches Leben beschloß) erhob das Christentum zur herrschenden Religion im römischen Reiche. An der Spitze jeder Gemeinde stand ein Ältester, den man auch Bisch of, d. H. „Aussetzer" Zu nennen pflegte. In größeren Gemeinden aber, wo mehrere Ältesten die Verwaltung führten, wurde nur der Vorsitzende mit dem Namen Bischoi bezeichnet. Die Bischöfe der Städte beanspruchten nach und nach ein höheres Ansehen als die Bischöfe kleinerer Orter, welche unter ihrer Aufsicht standen. Auf der allgemeinen Kirchenversammlung zu Nicäa, 325, und in späteren Zusammenkünften wurde den Bischöfen zu Rom, Konstantinopel, Antiochien, Jerusalem und Alexandrien Der Vorrang vor allen Bischöfen der Christenheit förmlich zuerkannt. Die Bischöfe von Rom aber, die sich als Petri Nachfolger und Christi Statthalter ansahen, trachteten danach, die „Bischöfe der Bischöfe", ja das sichtbare Oberhaupt der ganzen christlichen Kirche zu werden. Da in der Gemeinde Jesu Christi „Weizen und Unkraut" neben einander wuchs, so zogen sich viele fromme Gemüter ganz in die Einsamkeit einer Wüste zurück, um nicht von der Welt ver-
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