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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 127

1884 - Flensburg : Westphalen
127 Hoffnung auf bessere Zeiten int Volke wach zu erhalten und immer neu zu beleben suchte. Von Schmerz über die Lage ihres Landes erfüllt, begab sie sich nach Der Schauenburg zu Adolf Iii., schilderte ihm die Stimmung der Holsteiner und forderte ihn auf, Nordelbiugen zu befreien. Als der Graf auf fein eidlich gegebenes Versprechen hinwies, bat sie ihn flehentlich, ihr seinen Sohn Adolf mitzugeben, dessen bedeutende Geistesanlagen sie sogleich ersannt hatte. Der Graf konnte ihrer dringenden Bitte und ihren edlen Worten nicht widerstehen. Der junge Adolf zog nun mit nach Kellingdorf, wo er zum künftigen Herrscher des Landes heranwuchs. — Alle diese Erzählungen gehören zwar nicht in das Gebiet der beglaubigten Geschichte; sie beurkunden aber auch in ihrem Sagenkleide, wie sehr die Holsteiner sich nach der Befreiung von der Fremdherrschaft sehnten. Und doch war nicht die geringste Aussicht vorhanden, von dieser Herrschaft erlöst zu werden. In Norddeutschland gab es keinen Fürsten, der einen Kriegszug gegen Waldemar den Sieger hätte wagen dürfen. Nach dem Sturze Heinrichs des Löwen, 1181, zerfiel nämlich das Herzogtum Sachsen in mehrere kleine Herrschaften, deren Inhaber durch kein gemeinsames Band zusammengehalten wurden. Die noch immer recht bedeutenden Braun-schweig-Lüneburgischen Besitzungen Heinrichs des Löwen vererbten an seine 3 Söhne Heinrich, Otto und Wilhelm. Zum Herzoge von Sachsen wurde Bernhard von Anhalt, ein Sohn Albrechts des Bären, ernannt, der^ im Jahre 1182 die Lauenburg, d. H. Elbburg gründete. Seit 1212 herrschte Albrecht als Herzog von Sachsen; derselbe besaß aber unter diesem Titel, ebenso wie sein Vater Bernhard, nur einen kleinen Teil des Ländergebietes, welches früher zum Herzogtum Sachsen gehört hatte. Auch war, wie bereits mitgeteilt worden ist, die Lauenburg schon wiederholt in andere Hände, zuletzt in die Hand des Königs Waldemar übergegangen. — Im deutschen Reiche fehlte es an einer rechten Staatseinheit und überhaupt an georbneten Zu-stänben. Es kam noch hinzu, daß dem Kaiser Friedrich Ii., welcher besonders banach trachtete, die Macht des hohenstausischen Hauses in Italien fester zu grünben, der Norben Deutschlands völlig sremb und gleichgültig zu sein schien. Bemerkenswert ist namentlich, daß biefer Kaiser sich im Jahre 1214 durch die klugen Vorspiegelungen Waldemars verleiten ließ, alle im Norden der Elbe belegenen Länder au Dänemark abzutreten und daß die Urkunde über biefen Vertrag 3 Jahre später förmlich vom Papste bestätigt würde. Plötzlich trat inbes ein Umstand ein, der das stolze Gebäude bee dänischen Reiches in Trümmer legte. Gras Heinrich von Schwerin begab sich nach Dänemark, um den König, unter dessen Oberhoheit er stand, zu bitten, die dänischen Truppen aus seinem
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