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1. Schleswig-Holstein in geographischen und geschichtlichen Bildern - S. 170

1884 - Flensburg : Westphalen
170 verletzt, daß er bald darauf starb, 1403, und im folgenden Jahr, am Vorabende des Oswaldustages (den 4. August 1404), fand Gerhard mit 400 Rittern in der Süderhamme den Tod. (S. 143.) Im Jahre 1500 machten der König Johann und Herzog Friedrich I. einen Versuch, die Freiheit und Selbständigkeit der kleinen Landschaft aufzuheben, erlitten aber eine Niederlage, die noch lange in Spott- und Siegesliedern der Ditmarscher fortlebte. (S. 152.) Um die Kriege der Ditmarscher gegen die benachbarten Fürsten recht zu verstehen, ist es notwendig, die eigentümliche Beschaffenheit des Landes ins Auge zu fassen. Ditmarschen war durch sumpfige, mit Gestrüpp bewachsene Niederungen, Holzungen und Moorgründe fast ganz von Holstein geschieden. Die höher liegenden Geestwege, auf welchen man in die Marsch eindringe'.! konnte, gingen durch dichte Wälder und waren an geeigneten Stellen stark befestigt. Diese unzugänglichen Gebiete nebst den befestigten Durchgangspunkten werden Hammen genannt. Was das Wort betrifft, so gilt als wahrscheinlich, daß dasselbe von hemmen (hindern, aufhalten) abgeleitet worden ist. Die Süderhamme lag im Quellgebiet der Mile, die Norderhamme im Quellgebiet der Tielenan und Brokland sau. In einem engeren Sinne werden aber nur die Schanzwerke und künstlichen Laufgräben bei den Engpässen mit diesem Namen bezeichnet. Offenbar dachten die Ditmarscher an die eigentlichen Verteidignngs-anlagen, als sie vor der Schlacht bei Hemmingstedt ausriefen: „Unser sind die Hammen, wo jede Manneslänge die Leiche eines Edelmannes getragen hat." — Die Landstraße nach Meldorf wurde gedeckt durch die Delfsbrücke, welche über die Süder-mile führte. Auf dem Wege von Nordhastedt nach Heide waren in der Gegend, wo nun die sogenannte „Schanze" (ein Wirtshaus) liegt, starke Festungswerke angelegt. Im 15. Jahrhundert wurde hier ein turmartiges Blockhaus, das „Hammhaus", errichtet und 1539 aus de» Materialien des Klosters in Lunden neu hergestellt. Nach Süden erstreckte sich ein Erdwall bis zum „Landgraben", der mit einem Quellflusse der Nordermile in Verbindung stand. Diese bedeutende Landwehr wird vorzugsweise die Süderhamme, auch wohl einfach „die Hamme" genannt. In der Norderhamme bildete sowohl die Tielenbrücke (nordwestlich von Tellingstedt), als auch die Aubrücke (an der Broklandsau, südlich von Süderheistedt, bei dem Wirtshause Aukrug) eine wichtige Schutzwehr. Die innere Verfassung dieser Bauernrepublik erhielt nach und nach eine feste und eigentümliche Gestaltung. Das ganze Volk teilte sich von Alters her in „©lachte" oder Geschlechter, d. H. in festgeschlossene Familien, die wieder in einzelne Zweige, sogenannte „Klüfte", zerfielen. Diese Geschlechtsbündnisse, in welche auch Fremde eintreten konnten, die also über den Kreis der natür-
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