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1. Epochen der französischen Geschichte - S. XIII

1880 - Nördlingen : Beck
Kapctinger 987 -1328. Xiii Herrschaft der knrolingischen Könige verblieb, sank deren Ansehen mehr und mehr. Denn sie erwiesen sich unfhig, ihre Unterthanen gegen die Einflle der Normannen zu schtzen. Seit dem Anfang des 9. Jahrhunderts hatte Gallien, wie Deutschland und England, von diesen heidnischen Rubern zu leiden, die in leichten Schiffen auf den großen Strmen tief ins Land hereinfuhren und dasfelbe weit und breit verwsteten. Paris wurde ein volles Jahr lang von ihnen belagert, widerstand aber durch die Tapferkeit des Grafen Odo, dessen Vater Robert von Anjou achtzehn Jahre zuvor im Kampfe gegen sie gefallen war. Erst als der Nor-mannenfhrer Rollo im J. 911 als Herzog von der Normandie der Lehensmann des Knigs wurde, konnte das Land von der hundertjhrigen Drangsal wieder aufatmen. Whrend dieser strmischen Zeit war denn auch das Lehenswesen wieder aufgelebt, das, in seinen ersten Anfngen weit in die germanische Vorzeit zurckreichend, von Karl dem Gr. bedeutend beschrnkt, ja fast gnzlich beseitigt worden war. Schon Karl der Kahle mufste die Erblichkeit und damit die Unabhngigkeit der Lehen zugestehen, und die Burgen, welche sich trotz kniglichen Verbotes berall im Lande erhoben zum Schutze gegen die nordischen Eindringlinge, dienten ihren Insassen auch zum Trutz nicht blofs gegen unruhige Nachbarn, sondern wohl auch gegen den König, ihren obersten Lehensherrn. Denn als solcher galt er wenigstens dem Namen nach auch den großen Lehensfrsten; unter diesen standen wieder sogenannte Aftervasallen, denen wiederum Lehensleute verschiedener Abstufung untergeben waren. Wer aber in diesen Lehensverband nicht aufgenommen war, wie die Bewohner der Städte und des flachen Landes, war nahezu rechtlos. Soweit kam es zuletzt, dafs der letzte Karolinger, Ludwig Faineant, nur noch die Bergstadt Laon sein eigen nannte; alles Land war in der Hand mchtiger Vasallen. Kapetinger 9871328. Nach Ludwigs Tode im J. 987 fiel die Wahl auf Hugo Capet, Herzog von Francien, dessen Ahnen, Robert v. Anjou und Odo von Paris, sich im Kampf gegen die Normaimen rhmlich hervorgethan hatten. Unter Hugo und seinen fnf nchsten Nachfolgern (9871180) war Frankreich dem Namen nach eine Monarchie, in Wahrheit aber eine Frstenrepublik; denn der König war nicht mchtiger, als jeder einzelne der großen Vasallen, einer Verbindung derselben aber kaum gewachsen. Das große Unternehmen des ersten Kreuzzuges wurde von den franzsischen Rittern ohne seine Beteiligung ins Werk gesetzt. Auf eigne Faust eroberte Herzog Wilhelm von der Normandie (1066) das Knigreich England und gewann dadurch eine fr seinen Lehensherrn hchst bedenkliche Machtvergrfserung. Wohl trat Ludwig Vii. im J. 1147 im Bunde mit dem deutschen Kaiser an die Spitze des zweiten Kreuzzugs; aber als er sich von seiner Gemahlin Eleonore von Poitou scheiden liefs, reichte diese dem Grafen Heinrich von Anjou (Plantagenet) ihre Hand, welcher, durch seine Mutter Erbe der Krone Englands, der Normandie und Bretagne, mit dem Lehensbesitz seines Vaters auch noch die Gter seiner Gemahlin, Guyenne und Poitou, vereinigte. Als Inhaber der verschiedenen Lehen war er zwar dem König von Frankreich unter-than, als König von England war er ihm ebenbrtig, selbst in Rang und Wrde, an Macht aber weitaus berlegen. Von nun an war es der Ehrgeiz der englischen Könige, auch den noch brigen Teil Frankreichs
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