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1. Die Germanen - S. 84

1910 - Ansbach : Seybold
als noch Tiberius bei uns war. Unsere Bundesgenossen sollt ihr sein, sprach dieser Feldherr, euere feinde sollen unsere Feinde sein, zürn Schutze gegen sie bauen wir in euerem Lande feste Kastelle und lassen unsere Legionen hier. Keine Abgaben und Steuern wurden uns auferlegt; er ließ uns unsere Gerichte und in den Volksversammlungen durfte jeder sprechen, wie es ihm ums Herz war. wir Fürsten waren bei dem erhabenen Kaisersohn hoch geehrt, wir saßen an seinem Hochsitz, keine Straße, kein Kastell wurde angelegt, ohne daß er die Gemeinde entschädigt hätte. Der Kaiser Augustus sandte uns goldene Ehrenketten, Pokale, Spangen und Ringe von edelstem Metall, wir tranken auf sein Heil. Zur Lagerstatt Aliso brachten unsere Bauern Felle, Schinken, Federn, Getreide und dafür tauschten sie feines welsches Geräte ein. Da sandten wir cherus-kische Adelinge unsere Söhne nach Rom um dem Kaiser zu dienen. Manche nahm er in seine Leibwache auf, denn er wußte sich da besser geschützt als von seinen treulosen Römern." Die Worte des Vaters hatten Hermann tief erregt, „weshalb," rief er aus, „setzt ihr Lheruskerfürsten euch nicht zur Gegenwehr? Laßt ihr euch dies unerträgliche Joch gefallen, so geschieht es euch recht!" „Lheruskerfürsten?" entgegnete der Vater müde lachend, „mein Bruder Ingomer hat allen Vorstellungen gegenüber immer nur das eine Wort: Sie sind uns zu stark! Und Segestes, der Falsche, hat sich den Römern gar mit Leib und Seele ergeben. Mich aber haben Gram und Sorge vorzeitig aufs Siechbett geworfen, meine Kräfte gehen zu (Ende." Armin war bei den letzten Worten seines Vaters aufgesprungen und ins Freie geeilt. Es war ihm schier weich ums Herz geworden. Lange blickte er hinab auf die trauten grünen Wälder seiner Heimat. Dann ging er mit großen Schritten auf und ab. plötzlich blieb er stehen: „Hilf, Wodan, mir das große werk vollbringen!" — Drei Jahre später war es, Fürst Segimer war nicht mehr am Leben.') Hermann saß in der Halle, eine römische Feldherrnkarte lag vor ihm. Es dunkelte im Saale. Da wurden plötzlich Stimmen im Hofe laut. Sollten es gar Römer sein? Rasch verbarg Hermann die Karte. Die Saaltüre ging auf und der Türhüter meldete: „Katuald, der Gau fürst der Brukterer will dich sprechen." „Führe ihn herein!" — „ Sei mir willkommen in meiner Halle! was führt dich noch in so später Abendstunde zu mir? Du bist aufgeregt, sprich!" !) 3m Jahre 5 n. Lhr. wurde varus Statthalter. 3m 3ahre 7 übernahm Hermann das Prinzipat. Die Unterredung Hermanns mit seinem Pater verlegen mir in das 3^hr 6.
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