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1. Die Germanen - S. 85

1910 - Ansbach : Seybold
— 85 — „Lin böser Traum iffs, der mir keine Ruhe mehr läßt. Mir träumte: Unsere Beiben alle, unsere Mannen, lagen auf der Walstatt erschlagen vom römischen Kurzschwert. Auch ich lag im Blute. Wie von ferne borte ich die Siegesmärfcfye der stolzen Römer. Sie kamen näher und näher. Auf einem prunkvollen Siegesmagen ft an b Darus. Sein höhnischer Blick traf mich in die tiefste Seele. Nebenher gingen gebunden die Gefangenen. Mit meiner letzter: Kraft richtete ich mich auf. Und Entsetzen! wen sah ich? Dein Zdeib, mein Weib und meine blühenben Kinder. Sie gingen mit gesenkten Köpfen. Da erwachte ich. Ls war Heller Morgen. Als ich auf die Hofstatt trat, mein Weib mir entgegenkam, meine Kinder mir entgegenhüpften, ba schnitt es mir ins Herz. Du mußt zu Hermann, sagte ich mir, bu mußt ihn warnen, mußt ihn anflehen die Schlacht gegen die Römer nicht zu wagen." „Dein Traum ist ja recht merkwürbig," enviberte kalt lächelnb Hermann. „Aber es tut mir leib, er kommt zu spät. Meine wackeren Degen ((Befolgsmannen) trugen diesen Morgen schon die Blutpfeile im (Dbergetvande verborgen von Gau zu Gau. )n den nächsten Tagen ziehen meine getreuen Cherusker, die speergewandten Marsen 17 an die Plätze, die ich ihnen angewiesen habe. Und du willst deine erbitterten Stammesgenossen nicht zum Vernichtungskampfe gegen die Römer fuhren?" „Zum Vernichtungskampfe? wie zuversichtlich du sprichst! Bedenke, über 3 Legionen verfügt Darus! Uni) es sind die kriegstüchtigsten Legionen Roms." „Ach, er hat sie ja nicht beisammen. Diele Soldaten bewachen die zahlreichen Kastelle, andere begleiten die Transportwegen, 19 die dritten fangen Räuber." „3st*s möglich ? Kann Darus so verblendet sein, seine Soldaten so zu verzetteln mitten im Feindesland?" „Das ist mein Verdienst," entgegnete Hermann, „drei )ahre trieb ich arges Ränkespiel mit ihm. )ch setzte mich an seine Tafel, 19 schmauste mit ihm und machte Späsfe, an denen sich der Nimmersatte ergötzte. Und zu meinen Cheruskern sagte ich: Bringt alle Streitigkeiten vor Darus und erdichtet noch neue hinzu, damit der Tor glaubt, die Cherusker hätten sich willig in die römische Ordnung gefügt. Das alles tat ich, um Darus freundlich gegen mich zu stimmen. (Er sagte auch einmal zu mir: Seitdem du im Lande bist, ruht ein wahrer Segen auf meinem Amt. Niemals hat Rom einen eifrigeren Freund gehabt als dich. Jeder Wunsch, den ich dir erfüllen kann, sei dir gewährt. — Heimlich aber ritt ich von Gau zu Gau und schürte den Haß gegen die Römer und ließ die erbitterten
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