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1. Die Germanen - S. 96

1910 - Ansbach : Seybold
— 96 — der Soldaten deponiert, die ihnen beim Scheiden aus dem Dienste ausbezahlt wurden. . . . Damit ist die Zahl der Gebäude innerhalb des Lagers noch nicht erschöpft: Ställe für die Pferde der Kavallerie, Schmiede, Arrestlokal, Lazarett waren jedenfalls vorhanden, wo aber waren die Soldaten selbst untergebracht? Sie wohnten in kleinen Kauschen aus Holzfachwerk mit Lehmverputz von gewöhnlich 4:8 m Größe. Gedeckt war das Dach mit Stroh, Schilf oder Holzfchindelu. ~Vm Innern erhob sich auf dem plattgestampften Lehmboden die aus Steinen hergestellte Feuerstelle. Ungefähr jo Bi artn bildeten die Bewohner dieser Baracken. weit größere Gebäude befinden sich außerhalb des Lagers Gleich vor dem Dekumantor links zeigen sich die Mauerreste eines heizbaren Dauses mit Stallung und großem Hof. Mir irren wohl nicht, wenn wir hierin den Bau sehen, in dem das für den Konsum der Garnison nötige Vieh geschlachtet und zerlegt wurde. Andre halten die Gebäudeanlage für einen Ausspann, wo die Pferde, die mit den schweren Lasten vom Maintal herauf kamen, eingestellt, gefüttert und neu beschlagen wurden, ehe sie weiter ins Lhatten-land oder wieder zurück fuhren. Dort aufgefundene Ketten, Wagenteile, Hufeisen scheinen jene Annahme zu bestätigen. Hinter diesem Gebäude, nach der Nordwestecke des Lagers hin, zeigen sich die Reste eines stattlichen Baues, wie wir ihn bei sehr vielen Limeskastellen antreffen. Er ist 2 V 43 m groß und enthält \ \ Gemächer, von denen 9 unterirdische Heizung, sogenannte Hypokauften, aufweisen. Bei diesen fand sich die eigentliche Feuerung außerhalb des Gebäudes unter dem Schutz des vorspringenden Daches. Ls ist dies ein vertiefter, manchmal überwölbter Raum, zu dem einige Stufen hinabführten. Von hier aus wurden die in Brand gesetzten Holzkohlen in das Heizloch geschoben. Die heiße Luft drang nun in einen Hohlraum ein, der sich unterhalb des Zimmerfußbodens befand. Dieser Hohlraum wurde in der Art hergestellt, daß man auf glatter Unterlage kleine Pfeiler aus Stein oder viereckigen Ziegeln aufstellte. Diese trugen große Ziegelplatten, auf denen eine ^5—30 cm dicke Schicht des obenerwähnten Estrichs lagert. Die heiße Luft streicht nun zwischen den Pfeilerchen durch, erwärmt die platten, und den Estrich und steigt dann in Tonkesseln von rechteckigem Querschnitt, welche die wände hinauf ausgemauert sind wie in einem Schornstein zur Zimmerdecke, wo sie entweicht. Durch einen Kanal wurde dem Heizraum stets neue, frische Luft zugeführt, die erwärmt in den Hohlraum strömte. Der auf diese weise ausgiebig erwärmte große Bau wird ge-
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