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1. Die Germanen - S. 113

1910 - Ansbach : Seybold
bemerkt, denn das Geschmetter der Tuba drang wiederholt an ihr Vhr. Und als sie ganz nahe herangekommen waren, hörten sie schrille Kommandorufe. Dom Lagerdorf her eilten Männer, Frauen, Kinder flüchtigen Fußes der porta decumana zu. )n den Armen, auf dem Rücken trugen sie ihre Habseligkeiten: Kästchen, Truhen, Brotlaibe, Schinken, Mehl. 3m Kastellhof war schon ein Soldatentrupp aufgestellt und die Veteranen vom Lagerdorf reihten sich demselben ein. Der Präfekt auf seinem Rappen hielt daneben, eine stattliche Gestalt mit einer tiefen Narbe in der linken Xdange, die ihm ein Alamanne in Gallien beigebracht hatte. Unser Wächter machte Meldung. Der Präfekt beriet mit seinen (Offizieren. Dann jagte der Reitertrupp hinaus. Auf der Heerstraße kamen ihm andere Flüchtlinge entgegen, weinende Kinder, Frauen mit aufgelösten Haaren, Männer mit blutenden Wunden. „Die Barbaren sind in unsere Häuser gebrochen, sie rauben, was ihnen in die Hände kommt! weh uns Armen im Winter!" Der Präfekt ließ sich genau berichten. Dann befahl er: „Freiwillige vor! Es gilt die Barbaren aus dem Dorfe herauszulocken!" 30 Mann ritten aus den Reihen, lauter Blondhaarige mit kühnen Augen: Germanen. Einige kurze Weisungen — dann jagten sie dahin übers Feld, daß der Staub hoch aufwirbelte. 50 Mann schickte er hinab an den Strom zu den Kähnen, die sollten sich einen Hinterhalt suchen. Die übrig ge-gebliebene Mannschaft, etwa \50 Mann, hieß er absitzen und ihm folgen. Dort am Waldrand, gut durch die Bäume versteckt, zog er den Trupp auseinander, sie lugten zwischen den Gebüschen hinaus. Bald ertönten die Angriffssignale der Römer, da antwortete auch schon das Stierhorn der Barbaren drinnen im Dorfe und die räuberische Horde stürzte mit mächtigem Schlachtruf heraus. Sie schwangen ihre Streitäxte, sie warfen ihre Speere und jauchzten: „Hojo! Sigo! Heilo!" Als sich der kleine Reitertrupp wie zur Flucht nach dem Waldrande zurückzog, schwangen sich die dort Versteckten in die Sättel und im Nu waren die erschreckten Barbaren umzingelt. Nur einige konnten sich Durchhauen und gelangten an das Stromufer. Aber die Römerschar, die hier im Hinterhalt lag, stürzte hervor, nahm sie gefangen und brachte sie ins Kastell. Dort wurden alle aufgestellt und der Präfekt ritt an sie heran. „ Sprecht!" sagte er. „warum bleibt ihr nicht drüben in eurem Lande? warum raubet, plündert ihr?" „Herr," erwiderte ein Germane treuherzig, „unsere Heimat ist gar bergig und waldig und in unsern Dörfern wimmelt es von blonden Germanenkindern, die alle mächtigen Appetit haben. Da schauen wir oft auf eure fruchtbaren Fluren herunter und sprechen Falk» Geschichtsunterricht. 8
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