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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 34

1910 - Ansbach : Seybold
Erzählungen- 2. Erzählungen. Krieg mit S y a g r i u s. geller Lichterschein strahlte aus dem Königspalafte zu Tournay 25-27 an der Schelde und aus den offenen Fenstern drang Harfenspiel 42 und Gesang. Drinnen im Saale saß lauschend der junge König 6e Lhlodwig auf feinem Hochsitz. Lin breiter Goldreifen glänzte auf 64 seiner Stirn und in den Goldplättchen des Wehrgehänges spiegelte sich der flimmernde Lichtschein der zahlreichen Tonlämpchen des 28 Kronleuchters. 29 Auf den hochlehnigen Holzstühlen zu beiden Seiten der Tafel hatten die alten Zecher, seine Gefolgsmannen, nach Alter und Würden platz genommen. )n ihrem kurzen, farbigen Leibrock boten sie 64 ein buntes Bild dar. Sie hatten sich das herrliche Mahl, das ihnen 39 der Gaukönig gespendet hatte, trefflich munden lassen: Wildbret, Fische, Hühner mit Erbsen, Butter und Käse — es hatte gar kein Ende nehmen wollen. Als Nachtisch war jedem noch ein Eierkuchen aus feinem Weizenmehl vorgesetzt worden und die römischen Köche hatten ihn mit Datteln und Oliven reichlich belegt. Während der greife Sänger lauttönend die Heldentaten der Franken besang, trugen die römischen Sklaven leise die silbernen Schüsseln, die kostbaren Schalen und Teller ab, nur die Trinkbecher ließen sie stehen und füllten sie von neuem mit perlendem Moselwein. Eben verstummte Gesang und Harfenspiel. Mit mildem Heilo hatten die Degen dem Sänger Beifall gespendet, denn Ruhm und Beute hatte er ihnen im Liede gezeigt und voll Erwartung richteten sich ihre Blicke auf ihren jungen, strahlenden Herrn. „ So waren die Franken immer, mein Bertram," begann 5 dieser, „tapfer im Kriege, treu im Bündnis, klug im Rate; von hohem Wüchse, weißer Haut und großer Schönheit, kühn, schnell und scharf. In langen Winternächten am knisternden Herdfeuer hat mir mein trauter Waffenmeister von ihrer Tapferkeit oft erzählt. Hartes Schwerteisen gaben sie dem verzagenden Römer zu spüren. 60 Der überließ ihnen voll ohnmächtiger Wut die batavische Insel. Das ist wohl an die 200 Jahre her. Und weiter wurden die Welschen zurückgescheucht. Mein Großvater Chlojo trieb sie schon hinter
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