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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 47

1910 - Ansbach : Seybold
Lhlodwig gegen seine Vettern. ^.7 Zögernd schlug Arko das Zelttuch auseinander und lauschte abermals auf die tiefen Atemzüge des Königs. Er tat keinen Schritt vor, keinen zurück. „Was zögerst du noch?" raunte ihm Leudast zu. „£?ast du schon vergessen, daß er es war, der dich mit dem Schnitt ins Ohr 52 zeichnen ließ, als du damals aus fernem Dienst entlaufen warst. So will ich die Solidi allein verdienen, wenn du dein Teil verschmähst." Damit trat er leise dicht an Arko heran und suchte ihn beiseite zu schieben. Nun riß Arko den Dolch aus dem Gurt, stürzte sich auf den König und stieß dem Schlafenden die Mordwaffe in die Brust. Dann sprang er rasch wieder hinaus und verschwand mit Leudast im Gebüsch. — Bald hatten sie sich wieder unter die Jagd-genossen gemischt.--------- ^ Viel wild wurde an diesem Tage erlegt. Auf geflochtenen Tragbahren schleppte man nun die Beute zum Sammelplatz. L^orn-signale ertönten und riefen die Jagenden zurück zur Wolfshöhe. — „ Sollte der König noch schlafen?" sagte Lhilderich, trat ans Zelt und blickte hinein. „Was ist geschehen?" rief er. „König Sigibert liegt im Blute! (Er ist ermordet! Die römische Mordwaffe steckt noch in der Brust. Wer, wo sind die Mörder?" — Alles drängte bestürzt heran, auch Leudast und Arko. Dom Gefolge sah einer den andern an und ein Z)in- und ^erfragen entstand. Allein keiner wußte, wer die Tat begangen hatte und wie sie vollbracht worden war. Die )agdfreude war zu Ende. Stumm und schweigend legte man den toten König in die Sänfte, breitete eine Decke über ihn und trug ihn nach Köln zurück. Der Leichnam wurde vom 55-57 Blut gereinigt und in kostbaren Kleidern begraben. Münzen und Waffen gab man ihm nach altem germanischen Brauch mit ins Grab. Nun war Lhilderich £?err der ripuarischen Franken. Nach 59 dem Begräbnis schickte er Boten zu Chlodwig und ließ ihm sagen: 99 „ Stehe, ich habe deinen Rat befolgt. Mein Vater ist tot und sein Heich und seine Schätze sind mein. Sende etliche verschwiegene Leute zu mir, ich will dir zum Danke von den Schätzen meines Vaters senden, was sie wählen." Chlodwig ließ dem Vatermörder sagen: „)ch danke dir für deinen guten Willen. Behalte deine Schätze, aber zeige sie meinen Boten!" Dazu war Lhilderich mit Freuden bereit. (Er öffnete alle Schränke und führte sie auch an eine eisenbeschlagene Kiste, in die sein Vater das Gold gelegt hatte. Wie er sich nun in den Kasten beugte, um den Gesandten zu zeigen, wie tief derselbe sei, erhob
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