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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 57

1910 - Ansbach : Seybold
Donar. 57 Loki antwortete: „ Schlimm steht es bei den Äsen, denn Thors Hammer ist gestohlen und ich bin ausgezogen ihn zu suchen." Da lachte Thrvrn höhnisch und sprach: „Die Mühe magst du dir wohl sparen; den Hammer wirst du nie finden, denn ich habe ihn und acht Tagereisen tief unter der (Erde habe ich ihn versteckt. Nicht eher will ich ihn wieder herausgeben, als bis mir Freya zur Gemahlin gegeben wird." Als Loki dies hörte, kehrte er um. Laut rauschte das Federgewand und bald hatte er )ötunheim wieder im Rücken. Als er nach Asgard kam, war Thor der erste der Äsen, den er traf; der saß vor der Türe der Halle und fragte: „hast du den Auftrag schon ausgerichtet? Und was bringst du für Nachricht mit?" Da berichtete Loki, daß Thors Hammer von dem Riefen Thrytn verborgen fei und was dieser für die Herausgabe des Hammers fordere. Thor erschrak, als er das hörte, doch machte er sich mit Loki auf um zu Freya zu gehen. Zu ihr sprach er darauf: „Lege nun, Freya, dein Brautkleid an und fahre mit uns nach 3ötunheim, wo ein Riese dich zur Gattin erwählt hat." Und dann erzählte er ihr, was er von Loki vernommen hatte. Freya aber ward sehr zornig, als sie das hörte, und schalt den Riesen ob feiner Zumutung einen Frechen. So brauste sie auf, daß ihr goldner Halsschmuck aufsprang und zur (Erde siel. Thor aber lud alle Götter und Göttinnen zu einer Versammlung ein um zu beraten, was nun zu tun sei und wie man den Hammer wieder erlangen wolle. Da gab Heimdall der Weise einen Rat und sprach: „Thor leqe das Brautkleid an und schmücke sich mit Freyas goldenem Halsband, das Geklirr der Schlüssel lasse er am Gürtel erklingen und seine Knie umwalle weiblich Gewand; die Brust sei ihm mit blitzenden Steinen geziert und hoch umhülle der Schleier fein Haupt. So mag der Riese betrogen werden und Thor wieder in den Besitz seines Hammers gelangen." Wenig zufrieden war Thor anfangs mit diesem vorschlage. (Er sprach: „Itiit Recht würden die Götter mich weibisch schelten, wenn sie mich in Frauenkleidern gehen sähen." Loki aber erwiderte ihm: „ Laß nur solche Reden und füge dich, wenn du nicht willst, daß wir aus Asgard vertrieben werden und die Riefen, die deinen Hammer besitzen, unsere Wohnungen einnehmen." Da fügte sich Thor. Das bräutliche Gewand ließ er sich anlegen und den schimmernden Halsschmuck. Am Gürtel hing ihm das klirrende Schlüsselbund; weiblich Gewand umwallte seine Knie, die Brust blinkte ihm von blitzenden steinen und hoch umhüllte der Schleier fein Haupt. Da sprach Loki zu ihm: „Nun will auch ich weiblich Gewand anlegen und will als deine Magd dich begleiten nach )ötunheim." Da wurden die Böcke eilig vom Berge Heimgetrieben und an den wagen gespannt und so sehr trieb Thor sie an, daß Funken unter ihren Tritten stoben und Felsen zerbrachen. Ais der Riese Thrym den Götterwagen kommen sah, berief er alle Riefen zu sich und sprach: „Auf und eilet die Bänke mit Decken zu belegen und die Halle zu schmücken, denn Freya kommt, die ich mir zur Braut erlesen habe. viel besitze ich schon; goldgehörnte Kühe und schwarzglänzende Stiere kehren mir abends in großer Zahl von der Weide heim, reich bin ich an Schätzen und an schmuck. Nur die Gattin fehlte mit noch; die kommt jetzt zu mir und sie ist eine Göttin." 3 3 ' ' Da ward sogleich zu der Hochzeit aerüstet und viele Gäste kehrten in der Halle des Riesen ein. Reichlich bot man den Riesen das Ael und sie tranken; am meisten aber trank Thor. Drei Fässer Itt et trank er aus und er aß dazu einen
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