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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 60

1910 - Ansbach : Seybold
60 Grundlagen. sich zu erheben und aufzustehen; auf dem Boden wälzt man sich hinaus. Tac., Gerin. 39. Bei den Germanen erscheint der Gott als Gott des Krieges. ... Alle Germanen opferten ihm Tiere ... v. d. Leyen 93 u. 99. . . . wer siegen wollte, ritzte Runen auf das Heft, die Blutrinne und die blanke Spitze des Speers und rief den Harrten des (Ey zweimal an . . . *oo. Itc am (Mond) folgte freudig der voranziehenden Mutter Nacht in seinem glänzenden Wagen; aber er erschrak und sein lichtes Angesicht verfinsterte sich zusehends, denn aus schauerlichern Grunde tönte Geheul hervor und schwoll an zum entsetzlichen Brüllen, daß die Erde wie von rollendem Dorntet erzitterte. Die Äsen wachten auf und die (Einherier1) und tasteten nach ihren Waffen, denn sie dachten, Ragnarök2) sei angebrochen. Unter ihnen stand Tyr, hoch und schlank wie eine Tanne, und unbewegt von den Schrecknissen, die man erwartete. „Fenrir," sprach er, „vom Mond aufgeweckt, begehrt Fraß; ich gehe ihm die Fütterung zu bringen." Und er schritt hin durch die Nacht, mit lebendem und totem Getier beladen, daß er die Raubgier des Unholds stille. Noch einmal vernahm man das entsetzliche Gebrüll, dann schien das Ungeheuer beruhigt; man hörte nur noch, wie es schmatzte und krachend die Knochen zermalmte. Am Morgen hielten die Äsen Rat, was zu tun sei; denn der Wolf schlich umher und warf gierige Blicke aus Asgard, als sinne er darauf in die Burgen der Götter einzubrechen und sich selbst köstliche Beute zu holen. Sie sahen, wie er riesenhaft herangewachsen war, und wußten, daß er noch täglich an Größe und Stärke zunahm. Wohl deutete heimdal3) auf Thors Hammer und auf Gungnir, den Speer des Todes, in Vdins Hand; aber Allvater sprach voll Ernst: „Nicht besudeln darf des Untiers schwarzes Blut die geweihten Raume der Götter. Line Fessel sollt ihr schmieden, stark und unzerreißbar, ihn zu binden und zu bändigen seine Wut." Das Wort war gesprochen, das Werk mußte geschehen. Die Äsen schmiedeten die Fessel Leuthing mit emsigen Händen und fuhren damit hinüber auf die Insel Lhingwi, wohin der Wolf, von Tyr gelockt, ihnen willig folgte. Er ließ sich auch die Bande geduldig anlegen; denn er war sich seiner Kraft bewußt. Als nun alles wohl befestigt war, streckte und reckte er sich und die Kette zersprang wie schwacher Bindfaden. Auch eine zweite Fessel, Droma genannt, die noch weit fester war, duldete er einen Augenblick; dann schüttelte er sich mit Macht und klirrend flogen die Stücke der Kette umher auf den Boden. Ratlos, lautlos standen die Äsen umher, während der Wolf die vorgeworfene Atzung verschlang und feine Stärke mehrte. Da sandte Walvater den Skirnir, einen noch gar jungen, aber klugen und vielgewandten Diener des Freyer*), gen Schwarzalfenheim zu den zauberkundigen Alfen im Schoße der Erde, daß sie eine Fessel schmieden sollten, die den Allverderber bändige. Und die Unterirdischen schufen ein Band, dünn und unscheinbar wie Seidenfaden, das sie Gleipnir nannten. Sie sagten, es werde den Gebundenen immer fester zusammenschnüren, je mehr er seine Kraft anstrenge es zu zerreißen. Dieses Band brachte Skirnir den Äsen; aber der Allverschlinger (Zdarnagander) sträubte sich und sein gähnender Rachen drohte dem den Untergang, der die Fesselung versuchen wollte. Er witterte Jaukerkraft in dem schwachen Geräte. Da trat der kühne Tvr herzu, liebkoste !) Die Heldengeister. 2) Der Weltuntergang. 3) Nach der Edda der weiseste aller Äsen und Wächter Asgards. 4) Sonnengott aus dem Göttergeschlecht der wanen.
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