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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 175

1910 - Ansbach : Seybold
Karl und Tassilo. lichen Ausläufer der Alpen zieht sich eine Kette von Ortsnamen von Seemalchen am Atterfee und dem Wallersee bis zum Walchensee und dem Wallgau, welche von den walchen (welschen), wie die Romanen damals hießen, stammen. Mehr oder minder weit schieben an der Gstgrenze slavische Namen in das bayerische Gebiet sich hinein, nur vereinzelt nördlich der Donau von den Abhängen des Böhmerwaldes bis zur Nab und Pegnitz^), in dichteren Gruppen südlich des Stroms bis zur Wasserscheide der Donau und des Flußgebietes der Ltsch.' Diese in den Quellen jener Zeit nur mit den allgemeinen Sklavi oder winidi (wenden, die „weidenden") bezeichneten Alpenslaven gehörten dem Stamm der Slovenen an. . . . Das war eben das Los der Slaven, die auf deutschem Boden haften blieben oder der deutschen Herrschaft untertan wurden, daß sie unfrei und zinspflichtig wurden, ... der Slave gab in seinem Namen der deutschen Sprache das wort Sklave. ' Mühlbacher *70 u. *7*. Bayern bildete damals einen wohlgeordneten und febr fräftiaen 57 Staat, der eine ähnliche Verfassung hatte wie der fränkische und sich durch erfolgreiche Kämpfe mit den Slaven und durch pflege der Mission in ähnlicher weise nach Südosten ausdehnte wie der fränkische Staat nach Osten. Ls wurden Kirchen gebaut, Synoden gehalten, das Recht vervollständigt. Alles das geschah im Namen und kraft der Gewalt des Herzogs. Kaufmann Ii, 3*i. ' 772 aber gelang es Tassilo das Land (die steirischen und kärntischen Berg. 58 taler) mit Waffengewalt wieder zu erobern. Hiezler I, *55. • ' - 2er Herzog ist oberster Heerführer und oberster Gericbtsherr, 59 er vollzieht im verein mit den Großen des Landes die Gesetz geb unq. Dem herzoglichen Fiskus fallen die Strafgelder zu, ihm gehören die wüst liegenden Ländereien und das herrenlose Gut, die Tribute der unterworfenen Völkerschaften. wie der König über das Krongut, verfügt er über ein reiches Serzoas-gut, das ihm ausgedehnte Landschenkungen an Kirchen und Vasallen gestattet. Denn schon hat sich aus dem fränkischen Reich das Lehenswefenin Bayern eingebürgert; zum erstenmal werden in jenem Teil des bayrischen Gesetze-,,Vasallen des Königs und des Herzogs" erwähnt, sie führen hierzulande au* Den eigenartigen Namen fsiltifchalf und Adelschalk, wie bei der Dienstmannschaft zeigt sich auch in der Verwaltung das fränkische Muster: in Bayern tritt dieselbe (Einteilung in Verwaltungsbezirke auf, die Gaue, an deren ^pihe der Graf mit den gleichen Befugnissen steht, und die £? u n t> e r t f ch a f Te n auch hier malten Sendboten des Herzogs ibres Amtes wie im Reich die Könias-bote,\ Mühlbacher *68 ©sttrn 781 tocilte Karl am päpstlichen £^ofe. (Eben batte 60 er dem longobardischen Reiche in feinem Sohne Pippin einen König gegeben und er suchte diese Neuordnung zu sichern gegen Angriffe tm Norden wie im Süden. Das (Ergebnis der in Rom zwischen König und Papst gepflogenen Verhandlungen war die Abordnung emer gemeinsamen Gesandtschaft an Tassilo um den ßenog an den (Eid zu erinnern, welchen er Pippin, dessen Söhnen und den Franken geschworen hatte. , ^.völlig isoliert, jedes Rückhalts beraubt (Schicksal feines lango- ei bardischen Schwiegervaters!), kann Tassilo gegenüber dem päpstlich-fränkischen Bündnis an einen bewaffneten widerstand nicht denken. . . . (Er erscheint auf einer Reichsoerfammlung zu Worms, er- *) Die vielen Ortsnamen auf -winden bezeichnen slavische Niederlassungen.
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