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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 197

1910 - Ansbach : Seybold
3n der Pfalz zu Aachen. Der Gesandte des Perser königs . . . erschien (807) mit Mönchen 147 aus Jerusalem . . . vor dem Kaiser und überbrachte die Geschenke, die der obengenannte König dem Kaiser geschickt batte, nämlich ein Lustgezelt und Vorhänge für den Vorhof von ungemeiner Größe und Schönheit . . . Auch ein höchst kunstvoll aus Messing gearbeitetes Uhrwerk war dabei, in dem der Lauf der zwölf Stunden nach einer Wasseruhr sich bewegte mit ebensoviel ehernen Kügelchen, die nach Ablauf der Stunden herunterfielen und dadurch ein darunter liegendes Becken erklingen machten. Ferner waren darin zwölf Reiter, die am Ende der Stunden aus zwölf Fenstern herauskamen und durch ihre Bewegung ebensoviel zuvor geöffnete Fenster schlossen. . . . Einhards ^ahrb. I>ie perser aber brachten den: Kaiser einen Elefanten und Affen, U8 Balsam, Harden und verschiedene Salben, Gewürze, Wohlgerüche und die mannigfachsten Heilmittel, so daß sie den Grient ausgeleert und den Westen angefüllt zu haben schienen. Mönch v. St. G. Ii, 8. Auch von dem Könige von Afrika kamen Gesandte zu ihm, welche 149 einen matmarifchen Löwen und einen numidischen Bären nebst iberischem und tvrischem purpur und anderen Erzeugnissen jener Lande brachten. Diese und die von fortwährendem Mangel gedrückten Einwohner Libyens beschenkte dagegen der freigebige Karl mit den Reichtümern (Europas, nämlich mit Korn, wein und Gl, nicht nur diefesmat sondern auch während seiner ganzen Lebenszeit. . . . Ferner aber an den Kaiser der perser schickte der unermüdliche Karl hispanische Pferde und Maultiere, friesische Tuche von weißer, grauer, bunter und blauer Farbe, die, wie er vernahm, dort zu Lande selten und sehr kostbar sind; auch Hunde von besonderer Schnelligkeit und Wildheit, wie jener (bet Kalif Aaron) selbst sie gewünscht hatte, um Löwen und Tiger zu fangen oder zu Hetzen. Ii, 9. Nicht lange nachher erschien (805) dapcan, der Fürst der ßiinnen, 150 wegen der Bedrängnis seines Volkes vor dem Kaiser und bat ihn, zwischen Sabatia (Stein am Anger bei Sarvar) und Eamuntum (Petronell bei Heimburg) ihm eine Wohnstätte zu überlassen, indem er vor den Anfällen der Slaven in seinen bisherigen Wohnsitzen nicht mehr bleiben könne. Der Kaiser nahm ihn gnädig auf — denn der Capcari war ein Christ und hieß Theodor — erhörte feine Bitte und entließ ihn reich beschenkt wieder nach Hause. Einhard Jahrb. Vor einem westlichen Ausgange der Pfal3 wird man auch m die Stelle vermuten müssen, wo die bronzene Reiterstatue des Oftgotenkönigs Theodorichs des Großen stand, welche Karl im )ahre 80\ von Ravenna mit Bewilligung des Papstes nach Aachen bringen und hier aufstellen ließ. Außerdem . . . umfaßte die Pfalz die wichtigsten Einrichtungen für Bildung und Wohlfahrt seines Volkes. Unter diesen lag ihm wohl kaum eine mehr am Herzen als die Schule . . . Er errichtete eine Hofschule für seine Kinder und diejenigen seiner Großen, . . . Als der siegreiche Karl nun nach langer Abwesenheit nach Gallien heim- 152 kehrte, ließ er die Knaben vor sich kommen, welche er dem Clemens anvertraut hatte und hieß sie ihre Briefe und Gedichte vorzeigen. Da brachten ihm die Knaben von geringerer und die von niedriger Herkunft die ihrigen über alle Erwartung mit jeglicher Würze der Weisheit gesüßet, die vornehmen aber wiesen ganz leere und unnütze Ware vor. Karl also, der sehr weise König, tat nach dem Vorbilde des ewigen Richters; er sonderte die guten Arbeiter aus, stellte sie zu seiner Rechten und redete sie solcher Gestalt an: „Habt vielen
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