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1. Vom fränkischen Gaukönig zum römischen Kaiser - S. 207

1910 - Ansbach : Seybold
Karls Tod. 207 heit mehrere Tage hindurch sich steigerte, so daß er weder aß noch trank, außer etwas Wasser zur Erfrischung des Körpers, ließ er am siebenten Tag nach dem Beginn der ernstlichen Erkrankung den ihm eng befreundeten Bischof Z^tldibald (Erzbischof von Köln) zu sich kommen, daß er ihm zur Stärkung für den Tod das Sakrament des Blutes und Leibes Christi reichte. Darnach litt er noch diesen Tag und die folgende Nacht. Am andern Morgen aber, da es hell wurde, wohlbewußt dessen, was er tat, streckte er die rechte Hand aus und machte so kräftig, als er vermochte, das Zeichen des Hi. Kreuzes auf die Stirn und bekreuzte die Brust und den ganzen Körper. Zuletzt zog er die Füße zusammen, legte Arme und Hände über die Brust, schloß die Augen und sang mit leiser Stimme den Vers: „)n deine Hände, Vater, befehle ich meinen Geist." Alsbald darauf verschied er in Frieden, hohen Alters, reich an Jahren und an demselben Tage wurde sein Körper in der Kirche, welche er selbst in der Pfalz zu Aachen erbaut hatte, bestattet im 72. Jahre seines Lebens, in der siebenten Indiktion. Thegan Vii. . . . Aber im Januar mußte er sich, von einem heftigen Lieber ergriffen, isi zu Bette legen. Er enthielt sich sogleich, wie er es beim' Fieber immer tat, des Essens, in der Meinung durch hungern die Krankheit bezwingen oder weniq« stens lindern zu können; als aber zum Lieber noch Seitertfchmerzen hinzutraten und er immer noch seine Hungerkur fortsetzte und seinen Leib nur durcb spärliches Trinken stärkte, so starb er, nachdem er zuvor das Hl. Abendmahl genossen hatte, am siebenten Tage der Krankheit, im 72. Jahre seines Alters, im 47. seiner Herrschaft, am 28. Januar in der dritten Stunde des Tages. Einhard, K. L. Xxx. Und Karl ward begraben zu Aachen in der Kirche der Hl. Mutter Gottes, 182 die er selbst erbaut hatte. Sein Leib aber wurde einbalsamiert und auf qoldenem Stuhl sitzend im Grabgewölbe bestattet, umgürtet mit goldenem Schwerte, ein goldenes Evangelium auf den Knien in den fänden hallend, die Schultern rückwärts an den Stuhl gelehnt, das £?aupt stattlich erhoben und mit aoldener Kette das Diadem darauf befestigt. Und irrt Diadem war ein Stück Efolz vom heiligen Kreuz eingelegt. Und sie erfüllten sein Grab mit Wohlgerüchen, Spezereien, Balsam und Moschus und vielen Schätzen in Gold. Sein Leib ward mit kaiserlichen Gewändern bekleidet und mit einem Schweißtuch unter dem Diadem sein Antlitz bedeckt. Ein härenes Kleid, wie er es heimlich immer getragen hatte, wurde ihm um den Leib gelegt und über den kaiserlichen Gewändern ihm die goldene Pilgertasche umgehängt, die er auf dem weg nach Rom zu tragen pflegte. Das goldene Szepter und der goldene Schild, den Papst Leo geweiht hatte, stellte man ihm zu Füßen,' hierauf ward sein Grab geschlossen und versiegelt. Lorscher Annalen 8j$. Sein Leichnam wurde feierlich gewaschen und besorgt unter m großen Klagen des gesamten Volkes nach der Kirche getragen und daselbst bestattet. Man war anfangs uneinig, wo man ihn beisetzen sollte, weil er selbst bei seinen Lebzeiten nichts darüber bestimmt hatte; zuletzt aber vereinigten sich alle dahin, nirgends könne
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