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1. H. 3, Teil 1 - S. 28

1911 - Ansbach : Seybold
28 Historische Grundlagen. Zum Herrn; denn er ist voll kluger Einsicht und weiß mit rechter Strenge das Recht zu handhaben." Nachdem er so gesprochen, ließ er seine eigene Krone, die nicht mit Gold allein . . . sondern mit den kostbarsten Edelsteinen geschmückt, ja schwer beladen war, dazu sein Szepter und alle königlichen Gewänder vor sich bringen und redete folgende Worte: „Zu meinem Erden und zu meinem Nachfolger in der königlichen würde setze ich durch diesen königlichen Schmuck den Herzog Heinrich ein und Euch rate ich nicht bloß, sondern bitte und beschwöre ich ihm zu gehorchen." Nachdem er dieses verordnet hatte, starb er und alsbald nach seinem Tode wurde sein letzter Wille erfüllt. Liudprand Ii, 20. Weder die letzten Entschließungen Ronrads noch auch die gegenüberstehenden Verhältnisse seines Nachfolgers Heinrich find auf hinreichend zuverlässige und eingehende weise überliefert. Die Nachrichten in den Aufzeichnungen der Annalisten, noch mehr in den ausführlichen Darstellungen tragen das Gepräge volkstümlicher Auffassung auf der Stirn. . .. Sie vollkommen beiseite zu schieben, würde schon deshalb unmöglich fein, weil doch die historische Tatsache nur eben in dieser Form auf uns gekommen ist. Ranke Vi. 2, 9?. König Konrad starb, ohne männliche Nachkommenschaft zu hinterlassen, am 23. Dezember des Jahres 9^8. Durch seinen Tod versöhnte er sich die Gemüter der Menschen. Konrad wollte das fränkische Königtum in alter weise, in der Macht Karls des Großen herstellen, aber die Zeit war eine andere geworden, neue Mächte waren aufgetaucht von unbesiegbarer Gewalt. . . . Im Ringen mit den widerstrebenden Gewalten der Zeit wurde selbst seine edle Natur herabgedrückt und grausam und heimtückisch zeigte sich der auf dem Throne, der vordem frei und seiner Kraft bewußt in den Stürmen des Lebens dagestanden hatte. . . . wenige haben in der letzten Stunde so offen den Irrtum ihres Daseins eingestanden und noch sterbend das Recht des Gegners voll Selbstverleugnung anerkannt. „ So sehr," sagt ein sächsischer Chronist, „lag ihm das wohl des Vaterlandes am Herzen, daß er selbst durch Erhebung seines Feindes — eine seltene Tugend — es zu fördern suchte." Giesebrecht I, 204. Die Ludolfinger. waren die Sachsen zuletzt in die karolingische Monarchie und in die Kirche eingetreten, so hätte man erwarten sollen, daß sie beim Zerfall derselben diese für sie so neuen Elemente vielleicht ganz wieder abgestoßen hätten. So zahlreich die Reste der heidnischen Zeit auf sächsischem Boden noch neben den neuen Bildungen standen, die Grundzüge der karolingischen Verfassung haben gerade hier den Untergang der Dynastie mit merkwürdiger Festigkeit überdauert: Grafengewalt, Heerbann, Schöffentum erscheinen in diesem Lande wie festgewurzelte Institute, eben weil der Haupt-
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