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1. H. 3, Teil 2 - S. 119

1911 - Ansbach : Seybold
Auf der Ritterburg. U9 Kunzenstein eintreffen werde. Solche Botschaft war angenehm für Überbringer und (Empfänger. Bruno erhielt deshalb ein gar stattliches Botenbrot und die Burgherrin traf fofort Anordnungen 12s für den festlichen Empfang ihres Gemahls. Der Saal wurde ringsum mit Decken behängt. Für den Ehrenplatz des Burgherrn hatte Frau i»« Giefelbert eine Decke kunstvoll bestickt. Der Gärtner wurde beauftragt, die letzten Herbstblumen im Burggärtchen zu schneiden und gi zum Strauße zu binden, den die kleine Isolde dem Vater bei seiner Ankunft überreichen sollte. Die Knechte in der Vorburg waren angewiesen, Kränze aus Tannenreis an den Wirtschaftsgebäuden 56 aufzuhängen und der alte Turmwächter erhielt den Auftrag sorgsam Ausguck zu halten, damit er rechtzeitig das Banner aufziehen und 54 sofort durch Hornsignale die Ankunft des Burgherrn verkünden könnte, sobald er nur die Erwarteten in der Ferne kommen sehe, ©ft auch stieg Frau Gieselbert selbst auf die Zinne des Turms um Ausschau zu halten nach ihrem Gemahl. — — Trara! trara! trara! — Richtig, dort am Waldsaum blitzten in der herbstlichen Sonne die blanken Harnische. Frau Gieselbert s? war sofort auf die Steinbank in der Fensternische gestiegen, von wo aus sie weit hinaus auf die Straße zu sehen vermochte. Ihre beiden Kinder, die kleine Isolde und der elfjährige Siegfried, waren schon seit dem frühen Morgen bei dem Turmwart auf der Zinne des Hauptturmes gewesen, um doch ja die Ankunft des Vaters am frühesten zu erfahren. Jetzt kamen sie zur Mutter gestürmt, mit ihr den Vater am Burgtor zu empfangen. Schon sprengte Ritter Kunz den steilen Burgweg herauf44 und es war kein Leichtes für fein Roß, ihn im Galopp zu nehmen. Lustig flatterte an Kunzens Lanze der Ärmel, den Frau (Siefelbert105 seinerzeit von ihrem Kleide geschnürt und ihrem Gemahl als Andenken mit auf die Romfahrt gegeben hatte. — Das war ein herzlicher Empfang allerseits, bei Herrschaft und Gesinde. Die Roßknechte halfen ihrem Herrn beim Absteigen und führten fein Roß58 in die Stallung. Die Burgmannen kamen, ihren Gebieter zu begrüßen. Auch Ddilo und Heribald, die Söhne eines befreundeten Ritters, die zu ritterlicher Erziehung auf Burg Kunzenstein weilten,124 hatten sich hinzugeftellt. Ganz zuletzt kam noch der ergraute Turm-wart, seinem Herrn Freude über dessen Rückkehr zu bezeugen. Kein Wunder, wenn er so spät kam, es war nicht so einfach für feine alten Glieder, erst die vielen schmalen Treppenstufen und zuletzt noch die 52 stockwerkhohe, wackelige Leiter herabzuklettern. Eben reichte ihm53 Kunz die Rechte zu freundlicher Begrüßung, da hatte sich durch die Umstehenden ein kleines, buckeliges Männchen gedrängt und sich m mit gespreizten Beinen und verschlungenen Armen vor dem Ritter
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