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1. Teil 3 - S. 35

1874 - Leipzig : Teubner
hard von Weimar hart bedrngten Kurfrsten von Baiern zu Hlfe zu ziehn. Die geheimen Unterhandlungen, welche er mit den Feinden des Kaisers pflog, blieben nicht unentdeckt, dagegen die auf seine Absetzung gerichteten Plne seiner Gegner am Kaiserhofe ihm nicht verborgen. Indes gelang es ihm nicht die Feldobersten zu Pilsen durch das unbedingte Versprechen der Treue an sich zu binden, vielmehr wufste Octavio Picco-lomini die Regimenter fr den Kaiser zu gewinnen. Am 25. Febr. 1634 ward er zu Eger ermordet.*) Seit nach Wallensteins Tod der König von Ungarn Ferdinand (nachmals Kaiser F. Iii) und der Graf Gallas die Fhrung des kaiserlichen Heeres bernommen hatten, trat eine fr die Schweden unglckliche Wendung ein. Als Bernhard von Weimar (kurze Zeit im Besitz der Bistmer Wrzburg und Bamberg als Herzog von Franken) und Horn dem belagerten Nrdlingen zu Hlfe eilten, erlitten sie eine Niederlage (16. Sept. 1634), in Folge deren sie schnell fast aus allen besetzten Punkten gedrngt wurden. Johann Georg I von Sachsen sagte sich jetzt von seinen Verbndeten los und schlofs (30. Mai) 1635 mit dem Kaiser den Separatfrieden zu Prag. Die beiden Lausitzen wurden ihm erblich berlassen und rcksichtlich der Kirchenverhltnifse ward festgesetzt, dafs die vor dem 24. Nov. 1627 eingezognen geistlichen Gter den Protestanten bleiben, und die seit 1630 aus ihren Lndern vertriebnen Herrn wieder eingesetzt werden sollten. Bald traten die meisten protestantischen Reichsstnde diesem Frieden bei, aus welchem nur Sachsen und das Haus Habsburg Vorteil zogen. 43. Die religisen Angelegenheiten sind allmhlich in den Hintergrund getreten, den politischen Interessen dienen sie nur zum Vorwand. Nach der Schlacht bei Nrdlingen schlofs Frankreich mit Schweden einen neuen Vertrag und erklrte an Spanien, den Verbndeten des Kaisers, den Krieg. Zwar drang ein Heer der Liga unter J ohannvonwerth 1636 bis Paris; aber Bernhard von Weimar, der fr Frankreich eine Armee zu stellen bernommen hatte, schlug Gallas und zog der den Rhein, um sich im F Isafs eine eigne Herrschaft zu grnden. Die nach dem Norden Deutschlands aufgebrochnen Kaiserlichen und Sachsen besiegte der Schwede Bauer 1636 bei Wittstock entscheidend und plnderte dann Sachsen, zog sich jedoch nach Pommern zurck, weil dies Land, der Sttzpunkt der Schweden, durch eine kaiserliche Armee bedroht wurde. *) Wallensteins ungemefsener Ehrgeiz strebte nach Erwerbung einer starken Territorialmacht im Reiche, doch wollte er ebenso wenig die Unterdrckung des Protestantismus, wie den von Ferdinand Ii in jesuitischem Sinn angestrebten Absolutismus der kaiserlichen Gewalt. Dafs er, um zum Ziele zu gelangen, den Verrat nicht scheute, ward sein Verhngnis. 3*
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