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1. Illustrierte preußische Geschichte - S. 86

1904 - Breslau : Hirt
86 Zweiter Zeitraum. vollzogen. Am Morgen setzte Friedrich in Gegenwart der hohen Staatsbeamten zunächst sich selber, dann seiner Gemahlin im Schlosse zu Königsberg die Krone auf; hierauf empfing das Königliche Paar die Huldigung und begab sich dann in die Schloßkirche, wo nach der Predigt die Salbung stattfand. Dann folgten die Krönungsmahlzeit für den Hof und die öfienh* lichen Belustigungen für das Volk. Zur dauernden Erinnerung an die Krönung stiftete der König in Königsberg ein Waisenhaus und in Berlin ein Armenhaus. Noch in demselben Jahre wurde die Königswürde von den meisten Staaten anerkannt; nur der Papst protestierte. „Kein Papst und auch kein Kaiser gab ihm das Königsamt, Von Gott, dem Herrn, alleine die Königskrone stammt." Friedrich nannte sich jetzt Friedrich I., König in Preußen; der Titel beschränkte sich also zunächst ans das Herzogtum Preußen; aber die Krone wurde bald ein Ring, der sämtliche brandenbnrgische Staaten umschloß. Das Heer hieß das Königlich preußische und führte in seinen Fahnen den preußischen Adler; die Einwohner des Gesamtstaates gewöhnten sich schnell daran, sich nach dem Namen ihres Königs „Preußen" zu nennen. Durch diesen wichtigen Schritt hat Friedrich I. nach dent Urteil Friedrichs des Großen seinen Nachfolgern gleichsam die Mahnung hinterlassen: „Ich habe euch einen Titel erworben, macht euch dessen würdig; ich habe den Grund zu eurer Größe gelegt, ihr müßt das Werk vollenden!" Nicht nur bei der Krönung, sondern auch bei seinen großartigen Bauten hatte der König, wie uns der Dichter erzählt, mehr die zukünftige als die damalige Größe des Staates im Auge. „Den Vater stellt er auf ein Roß In Erz dort auf der Brücke; Der schaut so stolz nach seinem Schloß, Kost't aber Gold's viel Stücke. Ein Zeughaus baut er auch fürwahr, Daran in Stein viel Waffen. Was soll das für die kleine Schar? 's ist traun ein eitel Schaffen! Und gar wie für ein Kaisertum Will er ein Schloß erbauen. Verschwenden ist kein großer Richtn; Laßt, wo das endet, schauen! Der König hört es wohl und spricht: Nicht mir, für die da kommen — Ich hatte so ein Traumgesicht — Hab' ich das Maß genommen." (O. F. Gruppe.) 4. Preußens Teilnahme am Spanischen Erbfolgekriege. Im Jahre 1700 starb König Karl Ii. von Spanien, und nach seinem Testamente, dessen Rechtmäßigkeit aber bestritten wurde, mußte ihm Philipp V., eilt Enkel Ludwigs Xiv., folgen. Kaiser Leopold I. (1658—1705), der ebenso wie Ludwig Xiv. Vetter und Schwager Karls Ii. und dazu wie dieser ein Habsburger war, wollte das reiche spanische Erbe seinem zweiten Sohne Karl zuwenden. Für Philipp traten Frankreich, Spanien und fast ganz Italien ein, anf des Kaisers Seite standen England, Holland, Portugal und das Deutsche Reich. Das kaiserliche Heer rückte im Frühjahre 1701 unter dem Prinzen Eugen von Savoyen in Italien ein, und damit begann der Spanische Erbfolgekrieg (1701—1713). Preußen stellte nicht nur,
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