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1. Illustrierte preußische Geschichte - S. 118

1904 - Breslau : Hirt
118 Zweiter Zeitraum. Hennersdorf in der Lausitz zur Umkehr. Der alte Fürst von Dessau rückte ebenfalls gegen die Sachsen bor, die in der Nähe von Dresden auf den steilen, mit^Eis und Schnee bedeckten Höhen bei Kesselsdorf eine fast uneinnehmbare Stellung innehatten. Vor Beginn des Kampfes stellte er sich vor die Front und betete mit emporgehobenen Händen: „Lieber Herrgott! Hilf mir heute streiten; willst du aber mir nicht helfen, so hilf wenigstens dem Hunds- fott von Feinde nicht, sondern halte dich neutral und sieh zu, wie's kommt." Unter einem Hagel der feindlichen Gefchoffe erkletterten die preußischen Bataillone die steilen, schlüpfrigen Anhöhen und Vertrieben den Feind (15. Dezember). Es war die letzte Schlacht des alten Dessauer (f 1747); er hat fünfzig Jahre im preußischen Heere gedient und seine Truppen stets zum Siege geführt. Mit ihm dienten vier seiner Söhne unter Friedrich. Für den Sieg bei Kesselsdorf ehrte ihn der König dadurch, daß er ihn vor dem ganzen Heere umarmte. Schon zwei Tage nach diesem Siege zogen die Preußen in Dresden ein; damit war der Fürst Leopold von Anhalt-Dessau. Widerstand der Feinde gebrochen. Der Friede zu Dresden (25. Dezember 1745) bestätigte den Breslauer Frieden; außerdem erkannte Friedrich Franz I. als Kaiser an, und Sachsen zahlte an Preußen drei Millionen Mark Kriegskosten. 2. Der Siebenjährige Krieg. 1756—1763. Das erste Kriegsjahr. Friedrich, den man schon damals den Großen nannte, wandte seine Sorgfalt vor allem Schlesien zu. Den Evangelischen gewährte er Glaubensfreiheit, ohne aber die Katholiken im mindesten zu behelligen. Die Verwaltung wurde derjenigen in den eilten Provinzen entsprechend eingerichtet; Adel und Geistlichkeit mußten aus die bisher genossene Steuerfreiheit verzichten. Bald hob sich durch des Königs Fürsorge der Ackerbau; Webereien und Spinnereien entstanden. Aber je mehr Schlesien aufblühte, desto größer wurde auch der Schmerz Maria Theresias über den Verlust des schönen Landes. Schon 1746 hatte sie mit Elisabeth von Rußland ein Bündnis geschlossen, in welchem diese sich verpflichtete, die Rückgabe Schlesiens an Österreich erkämpfen zu helfen, sobald Friedrich Rußland oder Polen angreifen werde. Seit Beendigung des Österreichischen Erbfolgekrieges suchte sie Bundesgenossen zu einem Angriffskriege und wurde dabei von ihrem Minister, dem Fürsten Kaunitz, und dem sächsischen Minister Grafen Brühl, die Friedrich ans persönlichen Gründen haßten, anfs eifrigste unterstützt. Jener als Nachkomme einer ostfriesischen
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