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1. Westfälische Heimatgeschichte - S. 24

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 24 — Don den kirchengesehen Karls, in denen er das Fortbestehen christlicher Einrichtungen sicherte. Alle Kinder sollen vor Ablauf des ersten Lebensjahres getauft werden. 2ßenn jemand bei den Quellen, Bäumen oder Hainen betet oder unter ihnen nach heidnischem Brauche opfert oder den heidnischen Göttern zu Ehren ein Mahl hält, soll er, wenn er adlig ist, 60 Solidi, wenn er ein Freier 30, und wenn er ein 'Höriger ist, 15 Solidi zahlen. — Wir befehlen, daß die Körper christlicher Sachsen zu den Kirchhöfen gebracht werden und nicht zu den heidnischen Begräbnisstätten. (Die Baumsärge im naturgeschichtlichen Museum zu Münster erinnern an diese Verordnung und dürfen wohl zeitgeschichtlich den ersten christlichen Anfängen zugewiesen werden.) — Wenn einer den Körper des Toten nach heidnischer Sitte verbrennt und so die Knochen zu Asche verwandelt, soll er es mit dem Leben büßen. — Es sollen alle Kirchen Christi, die in Sachsen gebaut und geweiht werden, größere Ehre haben, als die Heiligtümer der Götzen sie genossen. — Wenn jemand einen Bischof, Presbyter oder Diakonus tötet, soll er mit Enthauptung bestraft werden. — Auch befehlen mir, daß alle den zehnten Teil ihrer Habe und ihrer Arbeit den Kirchen und Geistlichen abtreten. — Wenn jemand mit Gewalt in eine Kirche eindringt und in ihr mit Gewalt sich etwas aneignet oder die Kirche durch Feuer vernichtet, so soll er es mit dem Leben büßen. Karls Erfolge. Von der Verbreitung und Befestigung des Christentums in unserem Heimatland durch den großen Karl sagt der westfälische Dichter in seinem Epos „Dreizehnlinden": „Der die Leuchte holder Bildung trug in unsere jinstern Wälder, segensreiche Körner streute, doch in blutgedüngte Felder. Mit welcher Innigkeit, Tiefe und Überzeugungstreue aber endlich unsere Voreltern das Christentum in sich aufnahmen, beweist uns besonders eine alte christliche Dichtung aus jenen Tagen, der „Heliand". Der Dichter läßt den Welterlöser als mächtigen Herrscher, als Volkskönig durch unsere heimatlichen Gaue schreiten. Auf westfälischer Erde ergeht das Wort des Herrn an die Hirten: „Hirten, die bei den Rossen waren, hörten die Botschaft, Männer auf der Wacht, die die Pferde pflegten und das Vieh auf dem Christ ist geboren. sfelde . . Ihr werdet ihn finden in Bethlehems Burg, der Kinder kräftigstes — den Walter der Welt."
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