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1. Westfälische Heimatgeschichte - S. 33

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 33 — Die Grafschaft Mark und der Erzbischof von Cöln. Der Herzog von Westfalen. Nach dem Falle Heinrichs des Löwen übergab Kaiser Rotbart um 1180 die herzogliche Gewalt über Westfalen gegen eine Summe oon 80 000 Mark dem tatkräftigen Erzbischof Philipp von Cöln?) Um Herr im Lande zu bleiben, schwächte der neue Herzog die Macht seiner Großen durch den Ankauf ihrer Burgen. Dazu errichtete er neue Landesfesten und ließ mit großen Unkosten alte Schlösser wieder herstellen. Den Adeligen seines Herzogtums verbot er die Anlage von Kastellen. Nur gegen besondere Verpflichtungen gab er ihnen dazu seine Einwilligung. — Ebenso zähe waren er und seine Nachfolger auf Erweiterung des herzoglichen Gebietes bedacht. Daher kam es zwischen dem Erzbischof und den benachbarten Bischöfen von Paderborn und Münster wiederholt zu erbitterten Kämpfen, die für den Herzog vielfach günstig verliefen. Als Erzieher der Kaisersöhne besaßen die Erzbischöfe das vollste Vertrauen des Kaisers, der darum auch mit seiner Anerkennung nicht kargte. Dem Eölner Herzog wurde die Oberaufsicht über die Gerichte zuerkannt. Er übernahm den Judenschutz, der ihm großen Gewinn einbrachte. Die Gnade des Kaisers, Besitz und Macht ließen ihn recht bald zum Wahlfürsten aufsteigen. Der Graf und der herzog. In den Tagen Barbarossas erstand am Ufer der Lenne, unweit Altena, die Stammburg der sogenannten Grafen von der Mark. Ihr Erbauer war Adolf I., der bisher als Vogt von Berg am Rheine stand. Sein Nachkomme Eberhard vermählte sich mit einer Tochter des Grafen von Arnsberg. Deren Sohn Friedrich erwarb den Oberhof Mark an der Lippe als Eölner Lehen. Mark und Altena bildeten alsdann die Grundlage der jungen Grafschaft. Die mangelhafte Reichsgewalt nach dem Tode Friedrichs I. war dem Wachsen der Mark sehr günstig. — Besondere Bedeutung ist dem Grafen Adolf von der Mark beizulegen. Er mußte zu regieren und die Adeligen seiner Grafschaft zu gewinnen. Durch Lehen und Verleihung von Beamtenstellen in Gericht und Verwaltung brachte er sie unter seine Botmäßigkeit. — Durch die Errichtung oon Städten und Burgen (Hamm und Volmarstein) sowie den Ankauf von Lünen befestigte er sein Land und seine Macht. Die neuerworbenen Gebiete an der Lippe übergab er der Verwaltung seines treuen Drosten Ludolf von Böhmen. Sein Länderbesitz mehrte sich besonders durch den Nachlaß des geächteten Grafen von Jsenberg, dem die Ermordung des Erzbischofs von Cöln zugeschrieben wird. Adolfs Macht *) Das Herzogtum Westfalen, zu dem die Kreise Arnsberg, Olpe, Brilon, Meschede, Landkreis Lippstadt und einige Ämter des Kreises Soest zählten, kam 1815 endgültig an Preußen. A ß h o f f, Westfälische Heimatgeschichte. 3
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