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1. Westfälische Heimatgeschichte - S. 79

1913 - Münster (Westf.) : Coppenrath
— 79 — Ein heftiges Feuergefecht wurde um den östlich don La Planchette gelegenen Weinberg geführt. Die Goltzsche Avantgarde im Tale des Eoincy-Baches war erschüttert. — Gegen 4*4 Uhr nachmittags erhielten unsere Dreizehner bei Eolligny den Befehl zum Einrücken ins Gefechtsfeld. In Eilschritten gingen die Westfalen vor. Ein Sergeant Struck bat, die Bagage verlassen zu dürfen, um in den vorderen Reihen zu kämpfen. Auf der Saarbrückener-Straße schlugen schon die ersten Chassepotkugeln in die Reihen des Bataillons. „Der erste Verwundete!" so hieß es von Mund zu Mund. In verdeckter Stellung, auf einer Wiese am Eoincy-Bach, wurde das Gepäck abgelegt, die Patronenbüchsen in die Brotbeutel und die Verbandszeuge in die Rocktaschen gesteckt. Schnell war den bedrängten 55 ern Hilfe gebracht. Es galt, den Weinberg bei Planchette zu stürmen, der von den Franzosen hartnäckig verteidigt wurde. Der Feind mußte hier weichen, behauptete sich aber um so zäher in der Toten-Allee. — Im Vorgehen fiel Hauptmann von Hülst und der Feldwebel Beyer, ein anderer Hauptmann wurde schwer verwundet. Die untergehende Sonne blendete unsere Schützen. Aber mit westfälischer Zähigkeit hielten unsere Dreizehner Stand. Mit vereinten Kräften gingen 45er, 55er, 73er und 13er vor. Mit Hurra wurde die Toten-Allee und der Tannenwald genommen. Noch bis in die Nacht hinein überschüttete der Feind mit Artilleriefeuer die ehrenvollen Sieger. Noch manche müde Stirn traf eine Kugel. Gegen 10 Uhr trat Totenstille ein. Nur das Stöhnen der Sterbenden und das Wimmern der Verwundeten drang durch die Luft. Freund und Feind wurden in die kalte Erde bestattet. — Unser Regiment hatte 13 Offiziere und 264 Mann verloren. — Am frühen Morgen des 15. August erschien Sr. Majestät in Begleitung von Moltke und von Bismarck bei dem Regiment und sprach, sichtlich ergriffen von dem großen Verlust, den tapfern Truppen seine Anerkennung aus. Westfalen in neuerer Zeit. Wohlstand. Nach den glorreichen Siegen von 1870—71 erlebte unsere Heimatprovinz mit dem Vaterlande eine fortschrittliche Umgestaltung auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens. Die langjährige Friedenszeit war in Westfalen der Gewinnung und Verarbeitung der Erze sehr günstig und ließ hier einen ungeahnten Wohlstand der arbeitsfreudigen Bevölkerung aufkommen. Zu einer gewaltigen Großstadt entwickelt sich das Ruhr-Kohlengebiet in unseren Tagen. Sein Güter- und Personenverkehr zwischen den einzelnen Hauptstädten und kleineren Zechenorten ist durch günstige Eisenbahn- und Straßenbahn - Verbindungen bedeutend erleichtert. Die Wohnungseinrich-
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