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1. Lesebuch aus Gustav Freytags Werken - S. 211

1901 - Berlin : Weidmann
Schilderungen aus den Romanen. gelbe Wasser des großen «Stromes die Vandalen und Burgunder-getrennt von Slaven und anderen Völkern fremden Stammes. Damals hatten sich die Germanenkrieger aus ihren östlichen Sitzen erhoben und waren wie Meereswogen eingebrochen in den Ländern des Westens, mildere Sonne und ein reicheres Leben begehrend. Jetzt strömte die Volkskraft der Deutschen in vielen kleineren Wellen wieder zurück von Westen nach Osten, und tausend Jahre nach der Auswanderung jener alten Germanen begannen die Thüringer und Sachsen au der Strom grenze aufs ueue den Kampf gegen die Fremden, mit stärkeren Waffen und festerer Kraft. Der Hanfe, welcher von den roten Bergen und dem Nessebach über die Saale zog, glich in vielem den Schwärmen alter Germanen, welche tausend Jahre vorher aus dem Osten gekommen waren; denn nicht nur gewappnete Krieger bildeten die Schar, ein langer Troß von Wagen und Karren folgte mit Kindern und Frauen, gezogen durch starke Rinder, beladen mit Saatkorn, Hausrat und Feldgerät. Und es war nicht allein die unruhige Jugend, welche auszog, auch grauhaarige Bauern mit ihren Hausfrauen saßen ans den Wagen oder schritten, das Kreuzlied singend, nebenher. Der alte Hartmann aus Friemar ritt in dem Hansen, der Freischöffe Jsenhard und andere ansehnliche Nachbarn von der Nesse, welche Baugrund in einem Laude begehrten, wo sie als Christen ehrwürdig waren, und wo man um anderes sorgte als um ihre Gedanken über die Macht des Vaters und des Sohnes. Auch deutsche Ordensleute zogen in der Schar, Bruder Sibold führte sie, und Ivo ritt als Mitbruder neben seinem Gemahl Frideruu und in seinem Gefolge waren die Witwe Henners mit ihren zwei Knaben, Ritter Lutz und ein rotwangiges Dorfkind, das Berchtel aus Frieustädt. Als der Zug über die Saale gesetzt hatte und auf der Höhe anhielt, damit die scheidenden Pilger noch einmal das Land ihrer Väter begrüßten, bestiegen Ivo und Fridernn einen Felsen und blickten Haud in Haud hinüber nach dem blauen Streifen des Waldgebirges. Da klang in der Nähe Hufschlag eines einzelnen Reiters, und Bertholt) stand vor ihnen. Wild und drohend war sein Aussehen, als er die Hand der Schwester ergriff und sprach: „Du trägst deu Segen des alten Mannes auf deinem Haupte, meiner hat er nicht gedacht. Ich aber mar in dem Hofe, den die Hürden 14* Hu •»11- i Schutbv Streut i Sbhulbuu4»»utiw*"i*
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