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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 79

1907 - Berlin : Schultze
— 79 — In der Tat war es gefahrvoll, jene finsteren Waldungen und Bergschluchten zu durchwandern, in denen nicht allein wilde Pferde, Eleutiere, Hirfche, Rehe, Füchfe, Hasen und Geier ihr Wesen trieben, sondern wo auch der riesige Ur, Bären, wilde Katzen und Wölfe hausten, mit denen die Bewohner des Landes sich beständig in offenem Kampfe befanden. Daneben boten aber auch die saftigen Weiden dem kräftig gedeihenden Rindvieh reichliche Nahrung. Wilde Baumfrüchte, wilden Spargel, Rettiche von ungewöhnlicher Größe, Beeren aller Art bot der an sich feuchte und kalte Boden freiwillig dar, und nur Gerste, Hafer und wenig Weizen wußten unsere Vorfahren mit vieler Mühe ihm abzugewinnen. Volk. — Abstammung. — Die Wiege unserer Vorfahren, die ein Teil des großen indo-germanischen oder arischen Volksstammes waren, stand an den Abhängen des großen Quergebirges, welches Vorder- und Hinterasien voneinander trennt. Von hier aus haben sie in grauer Vorzeit, wohin weder Geschichte noch Sage reicht, ihre Wanderungen nach Westen und Nordwesten angetreten und sich in dem heutigen Deutschland, das damals ihrer alten Heimat nicht unähnlich gewesen sein mag, niedergelassen. Name. — Von den Kelten, einem Nachbarvolke, wurden sie Germanen, d. h. Nachbarn, oder, wie andere Forscher erklären, Nufer im Streit oder tobende Kriegsleute, Wehrmänner genannt. Der Name Deutsche ist erst in späterer Zeit zur Bezeichnung zunächst der Sprache und dann des Volkes und Landes angewandt worden. Äußere Erscheinung. — Groß, stark und schön, die lebendigen Abbilder körperlicher Gesundheit und Kraftfülle, waren die Deutschen in alter Zeit. Weiß und rein war die Farbe ihrer Haut. Frühzeitig schon stählten sie ihren Körper. Das neugeborene Kind wurde in kaltes Wasser getaucht und der heranwachsende Knabe durch allerlei Leibesübungen abgehärtet. Neben der Kraft and Wohlgestalt des Körpers fanden die großen, blauen Augen, aus denen Mut und edler Freiheitsstolz blickte, und das üppig über Me Schultern herabwallende, goldgelbe Haar, der Schmuck des freien Mannes, die größte Bewunderung ihrer Zeitgenossen. Eigenschaften. — Neben den äußeren bewunderungswürdigen Eigenschaften rühmt der römische Schriftsteller Tacitns an unseren Vorfahren noch viele geistige Vorzüge. Nach ihm war ihr schönster Schmuck die Treue. Treu waren sie in der Ehe, treu im Heerbann, treu dem Herrn, treu dem Freunde. Bewirtung und Gastfreundschaft wurden von ihnen in freigebiger Weise geübt. Jedem,
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