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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 171

1907 - Berlin : Schultze
— 171 — höchst unvollkommen; die Landstraßen befanden sich meist in einem schlechten Zustande, Posten fehlten. Die Ritter ließen in der Regel durch ihre Knappen Briefe rc. besorgen. Das Reisen war, abgesehen von den Gefahren des Faustrechts und des Ranbritterwesens, mit ungeheuren Schwierigkeiten verknüpft und geschah zu Fuß, zu Pferde oder mittelst Sänften, nur wenig zu Wagen. Die Frucht-bäume des Weges, das Gras der Wiesen standen den Reisenden zur Verfügung. Gasthäuser gab es nur ganz wenige,^ und diese waren meist schlecht. Darum mußten sich die Reisenden mit Lebensrnitteln versehen und oft im Freien übernachten, wenn nicht eine gastliche Burg oder ein Kloster in der Nahe sie aufnahm. , Die Hansa und die Städtebündnisse. — Infolge der Un- sicherheit der Wege und Flüsse, auf denen überall Raubritter ^ den Kaufleuten auflauerten, vereinigten sich (1241) die Städte^ Lübeck und Hamburg und schufen, um sich und ihre Warenzüge zu schützen, auf gemeinsame Kosten ein eigenes Heer und eigene Kriegsschiffe. Bald traten mehrere Städte dem Bunde bei, der sich seit dem 14. Jahrhundert Hansa (Verbindung) nannte und sich mit jedem Jahre verstärkte, so daß er zur Zeit seiner höchsten Macht 85 Städte umfaßte, welche gemeinschaftlich eine Flotte von 200 Schiffen ausrüsteten und ein furchtbares Landheer unterhielten. — Die Hansa machte die Seeräuber, namentlich die sogenannten Vitcilien-Brüder, unschädlich, führte Kriege mit mächtigen Fürsten, eroberte ihre Städte und Länder und stieß Könige vom Thron. So verlor der König Magnus von Schweden durch sie seine Krone, und die Stadt Danzig erklärte einst einem dänischen Könige den Krieg. Die Hansa beherrschte in der Tat den ganzen Norden; in Lübeck, dem Vorort des Bundes, erschienen Gesandte und Geschäftsträger aus den benachbarten Staaten zu den Bundesversammlungen und buhlten nicht selten um des Bundes Gunst. Ungefähr 300 Jahre hindurch hielt sich die Hansa auf der Höhe ihrer Macht. Im 15. Jahrhundert verfiel der Bund, da die Kaiser mehr für Ordnung und Sicherheit sorgten; eine Stadt nach der andern schied ans demselben, bis zuletzt nur noch Hamburg, Lübeck und Bremen übrig blieben, die noch heute den Namen Hansastädte führen. —_ Neben diesem mächtigen Bunde entstanden ferner 1254 der Rheinische Städtebund, welcher 70 Städte umfaßte, und kurze Zeit nachher bei-Schwäbische Städtebund, der sehr mächtig ward. Letzterer führte den sogenannten „schwäbischen Städtekneg", in welchem 17 schwäbische Städte gegen den Grafen Eberhard von Württemberg, den Rauschebart, sowie gegen die zur selbigen Zeit entstehenden
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