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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 225

1907 - Berlin : Schultze
— 225 — sich. Er verletzte die alten Rechte der Niederländer, verschärfte, um die neue Lehre auszurotten, die Inquisition und belegte das Land mit Soldaten. Philipp übertrug seiner Halbschwester Margarete von Parma die Statthalterschaft. Ihr Ratgeber war der Kardinal Granvella, der sich durch seine Willkür beim Volke sehr verhaßt machte. Da entstand unter dem Adel eine Verbindung, Geusen (gneux = Bettelgesindel) genannt, welche durch eine der Statthalterin zu überreichende Bittschrift die Aufhebung der Inquisition erlangen wollte. Die Häupter dieses Bundes waren der Prinz Wilhelm von Oranien und die Grafen Egmont und Hoorn. Ihre Vorstellungen bei der Statthalterin blieben fruchtlos. Daher kam es zu offenem Aufruhr des Pöbels, der in seiner Wut die katholischen Kirchen plünderte und zerstörte. Ilm Rache zu nehmen an der empörungssüchtigen Nation, erschien auf Philipps Befehl der berüchtigte Ketzerfeind und Feldherr Alba mit Heeresmacht (1567). Der Prinz von Oranien floh, nichts Gutes ahnend, nach Nassau, aber Egmont und Hoorn blieben trotz der Mahnung Oraniens im Lande. Alba richtete ein furchtbares Blutbad an, dem auch Egmont und Hoorn an einem Tage zum Opfer fielen. Viele mußten ihr Leben lassen, und unzählige wanderten aus. Da ward Wilhelm von Oranien der Retter des bedrängten Volkes. Er hatte ein Heer gesammelt und bewog die nördlichen Provinzen zum Aufstande. Alba wurde auf seinen eigenen Antrag abberufen, und die nördlichen Provinzen (Holland, Seeland, Geldern, Groningen, Friesland und Oberyssel) vereinigten sich 1579 zur Utrechter Union unter dem Statthalter Wilhelm von Oranien. Nach dessen Ermordung trat sein Sohn Moritz an die Spitze und kämpfte, unterstützt von der Königin Elisabeth von England, mit Erfolg für die Freiheit und Unabhängigkeit der Union. Er erlangte 1609 einen Waffenstillstand, und im Westfälischen Frieden ward die Unabhängigkeit und Selbständigkeit der Republik Holland anerkannt. Die südlichen Provinzen, die nicht von Spanien abgefallen waren, wurden im Wiener Kongreß (1814) mit Holland zu einem Königreiche der Niederlande vereinigt. Holland blühte durch feinen lebhaften Handel urtt> Seeverkehr mächtig empor, gründete Kolonien, aus welchen eine iyiille von Reichtum ins Land kam, so daß es zu Beginn unseres Jahrhunderts zur „ersten Geldmacht Europas" ward. Spanien. — Auch in Spanien hatte die Reformation (Sin* gang gefunden; aber ihre Anhänger wurden von Philipp durch die Jnquisitiousgerichte aufs grausamste verfolgt, wobei der Wohlstand des Landes immer mehr abnahm. Dazu kam, daß die fortwährenden Knege Geld und Menschen verschlangen. Philipp hatte zu kämpfen Müller, Weltgeschichte.
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