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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 237

1907 - Berlin : Schultze
— 237 — anzuerkennen, und wählten statt seiner das Haupt der Usicn, de» jungen, eitlen Kurfürsten Friedrich V. von der Pfalz, den man spottweise den „Winterkönig" nannte, da er nur einen Winter hindurch König war. Ferdinand schloß ein Bündnis mit dem Haupt der Liga, Maximilian von Bayern, der mit seinen Truppen unter Führung des berühmten Feldherrn Tilly, eines erfahrenen Kriegsmanns u. strengen Soldaten, heranzog und durch die Schlacht am Weißen Berge'bei Prag (1620) dem Königtum des Pfälzers ein jähes Ende bereitete. Friedrich selbst, der bei der Tafel die Unglücksbotschaft von der Niederlage seines Heeres erhielt, floh in kopfloser Hast durch Schlesien und Brandenburg nach Holland. Die Böhmen mußten sich unterwerfen; Ferdinand zerriß den Majestätsbrief und ließ den Katholizismus gewaltsam in Böhmen wieder einführen; 27 edle Protestanten wurden hingerichtet; 30000 Familien verließen Hab und Gut und wanderten aus. Der Pfälzische Krieg (1620—1626). — Nun wurde die Kriegsfackel von Tilly nach der Pfalz getragen. Für die Sache der Protestanten setzten Ernst von Mansfeld, der Markgraf Friedrich von Baden-Durlach und Christian von Braunschweig den Kampf fort. Nachdem Tilly bei Wies loch (südlich von Heidelberg) von Mansfeld und Durlach geschlagen worden war, besiegte er Durlach bei Wimpfen am Neckar sowie Christian von Braunschweig bei Höchst am Main und bei Stadtlohn in Westfalen, worauf letzterer nach Frankreich flüchtete, während Mansfeld _ sich nach England begab. Herzog Maximilian von Bayern erhielt 1623 auf dem Reichstage zu Regensburg die Pfalz und die Kurwürde. — Der Niedersächsisch-Dänische Krieg (1625—1629). — Da durch diese Kämpfe der niedersächsische Kreis beunruhigt ward, nahm sich König Christian Iv. von Dänemark als Kreisoberster jenes Kreises der deutschen Protestanten an, und auch Ernst von Mansfeld kehrte mit einem für englisches Geld geworbenen Heere wieder zurück. Dem Kaiser, der noch immer, da ihm die zur Werbung eines eigenen Heeres notwendigen Mittel fehlten, auf die Hilfe der Liga angewiesen war, half ein böhmischer Edelmann namens Albrecht von Wallenstein, dessen Name bald ganz Deutschland mit Schrecken erfüllen sollte. Albrecht von Wallenstein, Herzog von Friedland, entstammte einem freiherrlichen Geschlechte Böhmens. Seine Eltern waren protestantisch: aber nach ihrem Tode wurde er streng katholisch erzogen. Durch Heirat hatte er sich große Reichtümer erworben. Dieser äußerst ehrgeizige Mann war von langer, hagerer Gestalt; sein gelbliches Gesicht und sein arg-
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