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1. Allgemeine Weltgeschichte für den Schul- und Selbstunterricht - S. 241

1907 - Berlin : Schultze
— 241 — nach Norden, um in Sachsen Winterquartiere zu b^iehen. Sofort folgte ihm der Schwedenkönig dorthin, überall als Befreier begrüßt und aufs höchste verehrt. In der großen Ebene bei Lützen, westlich von Leipzig, kam es am 6. (16.) November 1632 zum Kampfe. Dichter Nebel bedeckte am Morgen des Schlachttages das Gefilde. Nach einem Feldgottesdienst, unter den Klängen des Lutherliedes: „Ein' feste Burg ist unser Gott" und mit dem Rufe „Gott mit uns!" begannen die Schweden, nachdem gegen 11 Uhr die Nebel sich zerteilten, mutig den Angriff. Der rechte Flügel des schwedischen Heeres unter des Königs eigener Führung hatte bereits den kaiserlichen linken Flügel in die Flucht geschlagen, als man dem König die Kunde überbrachte, daß seine Infanterie und sein linker Flügel vom Feinde zum Weichen gebracht sei. Schnell entschlossen, eilte er an der Spitze eines Regiments seinen wankenden Truppen zu Hilfe; sein Kampfesmut tneb ihn den Seinen weit voraus, nur wenige Getreue konnten ihm so schnell folgen, und sein kurzes Gesicht führte ihn zu nahe an die feindlichen Reihen. Von mehreren Kugeln getroffen, sank er vom Pferde und hauchte unter den räuberischen Händen der Kroaten sein Leben aus. Bald verkündete sein leeres, in Blut gebadetes Roß den Schweden ihres Königs Tod, und zornentflammt warfen sie sich unter dem Oberbefehl des Herzogs Bernhard von Weimar wütend auf den Feind, um ihm die teure Beute zu entreißen. Dieser mußte dem Ungestüm der Schweden weichen, und auch die unter Pappenheim heranrückenden neuen Scharen wurden tmif) mörderischem, hin- und herschwankendem Kampfe endlich zurückgeworfen; Pappenheim selbst fiel. Wallenstein zog sich nach Leipzig zurück. Nach langem Suchen fand man den ganz entstellten Leichnam des Königs und brachte ihn nach Schweden. Ein mächtiger Stein, „der Schwedenstein", bezeichnete lange die Stelle, wo man den königlichen Leichnam gefunden hatte. Seit 1832 wölbt sich über dem Stein in Form eines Tempels ein schönes eisernes Denkmal, und ^der „Gustav-Adolf-Verein", der sich wie der Heldenkönig den Schutz bedrängter Glaubensgenossen zur Aufgabe gemacht hat, trägt nach ihm seinen Namen. — Nach Gustav Adolfs Tode leitete der schwedische Kanzler Oxen-stierna die deutschen Angelegenheiten, und Bernhard von Weimar, Horn und Ban6r übernahmen den Befehl über die schwedischen Heere. Aber Gustav Adolfs Geist war aus der Armee gewichen; Gottesfurcht und Mannszucht schwanden immer mehr, und bald waren die Schweden auch nicht weniger gefürchtet wie die ent* Müller, Weltgeschichte. 16
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