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1. Grundriß der braunschweigischen Geschichte - S. 37

1905 - Braunschweig : J. H. Meyer
— 37 — halten. Auch die höheren Schulen 1), sowie die Volksschulen erfuhren die größte Fürsorge der Regierung. Für letztere wurde 1753 eine Ordnung erlassen, die als die „erste eigentliche und vollständige Volksschnlordnnng" in Deutschland bezeichnet wird. Um tüchtige Lehrkräfte zu gewinnen, errichtete der Herzog in Wolfenbüttel ein Lehrerseminar. Diesen Lichtseiten der Regierung Karls entsprachen auch tiefe Schattenseiten. Der Herzog war kein guter Haushalter. Die seit den Zeiten Anton Ulrichs zerrüttete Finanzlage des Laubes verschlechterte sich noch mehr. Karls kostspielige Hofhaltung, die Ausstattung zahlreicher Prinzen und Prinzessinnen, besonders die Unterhaltung eines starken stehenben Heeres erhöhten die Schulbenlast des Laubes. Dazu kamen die Nöte des siebenjährigen Krieges. Der siebenjährige Krieg 1756-1763. Zum Anschluß an Preußen führte die geographische Lage des Landes, sowie die verwandtschaftlichen Beziehungen, die zwischen dem braunschweigischen Hause und dem der Hohenzollern bestanden. Karl I. war der Gatte einer Schwester des ihm eng befreundeten Friedrichs Ii. von Preußen. Elisabeth Sh r ist ine, die älteste Schwester des Herzogs, war mit Friedrich Ii. vermählt, die zweite Schwester, Luise Amalie, mit dessen Bruder August Wilhelm. Diesen engen Beziehungen entsprach es, daß die braunschweigischen Prinzen nicht mehr in dem kaiserlichen, sondern im preußischen Heere Dienste leisteten. Von den fünf Brübern des Herzogs Karl fechten drei unter Friebrichs Fahnen: von ihnen fiel Albrecht im zweiten schlesischen Kriege bei Soo r (1745), der jüngste Friedrich Franz war unter den zahlreichen schmerzlichen £ pfern des Überfalls bei Hochkirch (1758), der vierte Sohn Ferdinand Albrechts Ii., Ferdinand, bildete sich unter des großen Königs Leitung zu einem der ersten Feldherrn seiner Zeit aus. Die Schlacht bei Hastenbeck und die daraus folgende Konvention zu Kloster Zeven (1757), die der Herzog von Cu mb er land, der zweite Sohn Georgs Ii., einging, brachten über das Herzogtum die Drangsale einer französischen Okkupation, die bis in den Beginn des folgenden Jahres dauerte. Der mit der Führung der sogenannten Observationsarmee betraute Prinz Ferdinand von B r a n n s ch w e i g - B e v e r n, der Bruder Karls, befreite zu Anfang des Jahres 1758 durch einen mit großer Umsicht angelegten und kraftvoll durchgeführten Feldzugsplan die besetzten Lande, indem er die Franzosen über Aller, Weser und Rhein zurücktrieb. Bei K r e s e 1 d schlug er sie entscheidend. Auch die folgenden Jahre hielt er die an Zahl weit überlegenen Gegner in Schach. So schützte er nicht nur den heimatlichen Boden, sondern ermöglichte es auch dem großen /) Die alte Klosterschule zu Amelunxboru, die lediglich der Ausbildung künftiger Theologen gedient hatte, wurde nach Holzminden verlegt und 1760 als höhere Schule feierlichst eingeweiht.
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