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1. 1813 - S. 20

1913 - Frankfurt am Main : Diesterweg
20 Professor Steffens ich sagte, war die stille Hebe aller, und sie machte eben deswegen wie ein Echo aus der eigenen Seele eines jeden einen tiefen Eindruck. Daß ich, indem ich die Jugend so aufforderte, zugleich meinen Entschluß erklärte, mit ihnen den Kampf zu teilen, versteht sich von selbst. — Nach geschlossener Rede eilte ich zu meiner Zamilie, um sie zu beruhigen - dann nach wenigen Minuten stand ich wieder in der einsamen Stube. „Das ist nun abgetan", sprach ich und fühlte mich erleichtert, als wäre eine schwere Last mir von der Brust gewälzt. Aber eine neue Sorge drängte sich mir auf. „Jetzt," sagte ich mir, „nach dieser Stunde, ist deine ganze Stellung im Zehen verändert, du bist durch dein versprechen ein Krieger geworden, und wie soll der Entschluß ausgeführt werden? was muß nun weiter geschehen?" Ich konnte mir keine deutliche Vorstellung davon machen. Ich hatte mich keinem anvertraut, ich stand völlig ratlos da. plötzlich ging mir ein Licht auf. „Zu Scharnhorst mußt du eilen, er, wenn irgend einer, wird deine Tat billigen, er wird dir am besten sagen, was du zu tun hast." Schon ergriff ich den Hut, um fortzugehen, als Deputierte der Studierenden erschienen. Sie forderten mich auf, die Hede in einem größeren Saale zu wiederholen; sie schlugen den $est-saal, der wohl 500—600 Zuhörer fassen konnte, vor, und ich mußte, obgleich ungern, das versprechen geben. Es brannte mir unter den Sohlen, aber ich sonnte nicht fort. Nun strömte die Masse der Müßigen in meine Stube herein; mir schmeichelten die Besuche keineswegs; hätte ich ihnen nur das Mort aus dem Mund genommen, dann hätten sie es für sich behalten, als ihr heiligstes Eigentum, mir nur für die kurze Stunde anvertraut. Noch waren diese Besuche nicht verschwunden, fast eine unglückliche Stunde war verflossen, als Professor stugusti, der damalige Rektor der Universität, erschien. Er habe, sagte er, etwas äußerst Wichtiges mit mir allein zu sprechen. Obgleich diese Anrede mich gewissermaßen beunruhigte, war ich doch zufrieden, als ich meine Stube von der lästigen Menge der Besucher befreit sah. ctugusti gehörte zu meinem näheren Umgänge, wir lebten im freundschaftlichsten Verhältnis. „Ich
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