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1. Im alten Reich - S. 54

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
4. Heinrich I. Der Verfall des Karolingischen Reiches. Der Kaiser Karl war noch nicht lange gestorben, da fing sein Reich schon wieder an zu verfallen. Das kam ja bald, daß die westliche Lälste sich von der östlichen trennte. And das war auch gut. Denn in der westlichen Lälste redeten die Leute garnicht mehr Deutsch, sondern sie fingen an, Französisch zu reden, und daran kann man sehen, daß von den Römern aus viel lateinisches Blut in dies Volk geflossen war, denn die lateinische und französische Sprache sind sich sehr ähnlich. Man kann es damit vergleichen, wie die hochdeutsche Sprache der plattdeutschen ähnlich ist. And das zeigt uns denn, daß die Bewohner von Frankreich garnicht mehr wirklich Brüder der Bewohner von Deutschland waren, daß sie garnicht mehr zu den deutschen Brüdern gehörten, denn es ist ja doch vor allem die Muttersprache, wodurch die Ä^enschen eines Volkes zu Brüdern werden. And daß die Menschen in einem Staat alle für einen Mann stehen und sich gemeinsam die feinde vom Äal^e halten und sich alle gegenseitig helfen mit Gericht und Polizei und Steuern, das ist doch bloß natürlich, wenn sie sich durch ein und dieselbe Muttersprache als Brüder fühlen. Also das war ganz in der Ordnung, daß Karls Reich nun in Frankreich und Deutschland geteilt war. Dabei kam der Landstrich dazwischen in seinem nördlichen Teil, von der Nordsee bis über die Vogesen zu Deutschland, denn da redeten die Leute hauptsächlich Deutsch; der südliche Landstrich aber, bis zu den Alpen und ans Mittelmeer, kam zu Frankreich, denn da redeten die Leute hauptsächlich Französisch. Der deutsche Teil kriegte den Namen Lothringen, und dazu gehörte also auch das Land am Niederrhein mit Belgien und Äolland. Das war soweit alles ganz in der Ordnung. Nun aber fing das Reich auch in Deutschland selber an, auseinander zu bröckeln, und das war schlimm. Ihr wißt ja, wie Kaiser Karl all seinen Beamten, den Grafen und Markgrafen, nicht ein Gehalt bezahlt hatte, wie
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