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1. Im alten Reich - S. 145

1914 - Göttingen : Vandenhoeck & Ruprecht
— 145 — trauert zu ihm kam, und so wurde ihm sachte besser. And je öfter er das tat, desto mehr hörten die Schwermut und die Anfälle von Verzweiflung auf. Durch all sein frommes Mönchswesen, durch Fasten und Kasteien hatte er Gott und seinen Himmel und den Frieden der Seele nicht finden können; durch herzliches Zutrauen auf Gottes Erbarmen hatte er es gefunden. And wenn er sich früher den Kopf darüber zerbrochen hatte, warum es doch so schrecklich viel Elend in der Welt gebe und wie es doch nur möglich sei, daß ein lieber Gott die Menschen so viel leiden und endlich gar sterben lasse, so sagte er jetzt einfach: „And trotz alledem, der Herr Jesus hat doch auch so viel gelitten und doch den lieben Gott lieb behalten und dadurch das Himmelreich erworben, so will ich ihm auch trauen und ihn lieb behalten, wenn ich auch noch soviel von seinen Geheimnissen nicht begreife." And so wurde sein Kops klar vom Trübsinn, feine Augen wurden hell, durchdringend und sicher, und er hatte durch den Glauben allein mit Hilfe des Evangeliums, d. H. der frohen Botschaft von der Barmherzigkeit Gottes, die Lebenskraft und den Frieden der Seele gefunden. Den hat er behalten und hinübergenommen bis in den Tod hinein, und deswegen ist er gestorben auf die Lehre, daß die Menschen selig werden nur durch den Glauben, der Gott um Jesu willen lieb hat und an seine Barmherzigkeit glaubt, auch wenn er ihn nicht begreift. And durch diesen Glauben ist er stark geworden, einen schweren Lebenskampf durchzukämpfen und ein halbes Volk mit Fürsten und Obrigkeiten, ja die halbe (Christenheit nach sich zu ziehen und für denselben Glauben zu begeistern, vielen Menschen mit Rat und Tat Gutes zu tun und in feiner Familie und feiner Gemeinde ein frommes Leben zu führen. Wie Luther um sein Evangelium kämpfte. Er hatte eigentlich nicht anders gedacht, als daß er das auch in der alten Kirche könnte. Er hatte lange den Frieden der Seele durch den Glauben gesunden, war Doktor der Theologie geworden, Pastor in Wittenberg und Professor an der Universität dieser Stadt, und hatte den Studenten die Heilige ‘Schrift ausgelegt und versucht, ihnen denselben Weg zur Seligkeit zu zeigen. Niemand hatte ihn gehört, und vielleicht wäre er als ein stiller, frommer Gelehrter und Seelsorger durch fein Leben gegangen. Da kam der Ablaßhandel ins Land, gegen den schon Huß gepredigt hatte. Der Papst ließ Ablaßbriefe verkaufen, damit er die große Peterskirche in Rom bauen konnte, und der Erz-ibifchof von Mainz besorgte das in Deutschland. Er hatte dem Papst schon K a b i s ch, Dos Qlke Reich, 10
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