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1. Das Altertum - S. 5

1913 - Leipzig : Wunderlich
— 5 — höher hinaufwiesen; darum werden diese Gemmen in der Wissenschaft jetzt Jnfelsteine genannt. Auf Amorgos fanden sich außer solchen Insel-steinen aus Marmor geschnitzte kleine menschliche Figuren, Götter darstellend, die noch in ältere Zeiten, bis in die sogenannte Steinzeit hinaufreichen, und gleichzeitig zeigten die Grabungen in Kameiros und Jalyssos auf Rhodos, daß auch diese Insel eine wichtige und bedeutende Stätte Ägäas gewesen. Ja auch das ferne Cypern stand schon frühzeitig unter dem Banne dieser Kultur, vorher und eine Zeitlang daneben herrschte daselbst aber noch eine andere, die ihr zwar nahe verwandt, aber doch etwas verschieden war; es ist dies die bereits oben erwähnte thrako-phrygische, die auch in den ältesten Schichten Trojas nachzuweisen ist. So schien der Kreis geschlossen. Er reichte, wie schon erwähnt wurde, von Troja aus über die Ostküste Griechenlands und erstreckte sich über die Inseln des ägäischen Meeres, um von da bis nach Cypern seinen Einfluß geltend zu machen. Auch an der Westküste Kleinasiens war es bereits gelungen, Spuren dieser Kultur nachzuweisen. Noch aber konnte man erkennen, daß das Material nicht lückenlos sei, und viele Umstände wiesen darauf hin, daß in Kreta noch viele Überraschungen bevorstehen würden. Dort zu graben war aber aus mancherlei Gründen bis nach der Lostrennung Kretas von der Türkei im Jahre 1897 nicht möglich oder doch sehr erschwert. Mittlerweile hatte die englische archäologische Schule zu Athen wichtige Entdeckungen gemacht. In Philakopi auf der Insel Melos grub sie eine Stadt aus, die der myke-nischen Kultur angehörte; denn so durfte man damals, ehe die älteren Entwicklungsreihen bekannt waren, sie noch benennen. Herber zeigte es sich, daß vieles bereits älteren Stufen der Entwicklung angehören müsse. Da ward es endlich möglich, auch in Kreta den Spaten anzusetzen. Die Engländer und Italiener wetteiferten nun miteinander, und während es Evans gelang, den Palast von Knossos frei zu legen, gruben Halbherr und Pernier den nicht weniger wichtigen Palast von Phaistos aus. Bald folgten amerikanische Unternehmungen nach, und seitdem herrscht bis heute an zahllosen Punkten der Osthälfte Kretas eine unermüdliche Ausgrabungstätigkeit, die fast jeden Tag neue wichtige Ergebnisse bringt. Doch auch an anderen Orten ist man nicht lässig gewesen. Die bayrischen Ausgrabungen in Orchvmenos brachten uns Material, das bis an die Steinzeit hinaufreicht. An zahlreichen Orten in ganz Griechenland wurden von der griechischen archäologischen Gesellschaft, besonders durch den Ephoros Sotiriadis neue Fundstellen aufgedeckt, deren Ergebnisse einerseits auch bis in die Steinzeit sühren, andererseits die Übergänge zu jüngeren Kulturepochen veranschaulichen, und gerade in letzter Zeit ist es Professor Dörpfeld gelungen, die ägäische Kultur außer in Olympia auch sonst im westlichen Griechenland nachzuweisen: ein-
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