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1. Das Altertum - S. 14

1913 - Leipzig : Wunderlich
/?= V5s ’^£2s^ ’^£2p 23i&8s Die olympischen Spiele Von Ernst Curtius. Olympia war ein ländlich stiller Ort, und die Waldeinsamkeit des Alpheiostals wurde nur durch die Schritte der Wanderer unterbrochen, die des Wegs zogen und am Zeusaltare ihr Gebet sprachen. Aber wie veränderte sich alles, wenn das vierte Jahr, das Jahr der großen Olympien, herankam und wenn die heiligen Gesandten, „Zeus des Kroniden Friedensboten, der Jahreszeiten Herolde", von den Pforten der Altis auszogen und den Hellenen die ersehnte Kunde brachten: „Das Fest des Zeus ist wiederum nahe, aller Streit sott ruhen, jeder Waffenlärm schweige! Frei mögen auf allen Land- und Wasserstraßen die Pilger heranziehen zu der gastlichen Schwelle des Zeus!" Alle Hellenen waren eingeladen, ausgeschlossen nur die Schuldbeladenen oder die dem olympischen Zeus Ehrfurcht versagt oder die sich an der gemeinsamen Sache der Hellenen versündigt hatten. Die eingeladenen Städte schickten ihre angesehensten Männer als Gesandtschaften nach Olympia, die auf stattlichen Wagen, in Prachtgewänder gekleidet, mit zahlreichem Gefolge zum Zeusfeste wallfahrteten und im Namen ihrer Städte herrliche Opfer darbrachten. Die Städte der Kolonien benutzten dies Fest, um sich mit dem Mutterlande in lebendigem Zusammenhange zu erhalten; ihre Bürger eilten in den von Stürmen selten beunruhigten Sommermonaten herbei, und das jonische Meer sowie die breite Alpheiosmündung füllte sich mit den bekränzten Festschiffen der auf den Küsten von Asien und Afrika, von Italien, Sizilien und Gallien wohnenden Hellenen. Es war die größte hellenische Volksversammlung, welche sich in Olympia vereinigte. Was also eine möglichst große Verbreitung unter allen Stämmen der Hellenen erreichen sollte, wurde durch die Herolde Olympias ausgerufen, so die Ehrenbezeugungen, die eine Stadt der anderen zuerkannte, später die Verordnungen Makedoniens und Roms, welche alle Hellenen angingen. Weisheit und Kunst stellten hier ihre Werke zur Schau und zur Prüfung aus, und wo konnte Herodot fein unsterbliches Werk über die Kämpfe der Hellenen und Barbaren lieber vorlesen als in Olympia!
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