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1. Das Altertum - S. 54

1913 - Leipzig : Wunderlich
Alexander der Grohe. Von Benediktus Niese. In der kurzen Zeit seiner Regierung hatte Alexander ein ungeheures Werk vollbracht und das Perserreich so unterworfen, wie es den Persern selbst nie gelungen war; eine reiche Zukunft lag noch bor ihm, als er starb und sein Werk verlassen mußte. Es ist begreiflich, daß man einem Manne wie ihm die weitesten Absichten und Entwürfe zugeschrieben hat. Er foll die Umschisfung Afrikas geplant, die Eroberung Karthagos, die Unterwerfung des westlichen Europa und des Skythenlandes sich vorgenommen haben. Das alles ist nicht sicher beglaubigt und war auch seiner Sinnesart nicht angemessen. Alles, was bekannt ist, führt darauf hin, daß Alexander außer der Unterwerfung Arabiens sich zunächst der völligen Aneignung, Verwaltung, Sicherung und Abrundung der eroberten Länder widmen wollte. Sein Sinn ging nicht so sehr in die ungemessene Weite; stets war seine Kühnheit mit Vorsicht gepaart, und er unternahm nichts ohne sorgfältige, wohldurchdachte Vorbereitung. Wie er die von ihm angefangenen Unternehmungen bis ans Ende und vollständig auszuführen bestrebt war, so erkannte er auch die Grenzen seines Könnens. Er war ein großer Kriegsheld; nie hat er eine Schlacht geschlagen, in der er nicht gesiegt, nie eine Stadt angegriffen, die er nicht erobert, kein Land betreten, das er nicht unterworfen hätte. Wie alles, was er unternahm, so führte er den Krieg mit ganzer Kraft, mit Anwendung aller Hilfsmittel, über welche die damalige Kriegskunst verfügte, mit Benützung aller Erfahrungen, die ihm zu Gebote standen; auch hier verband sich die Kühnheit im Angriff mit sorgfältiger Vorbereitung und Berechnung. Der große König war aber nicht nur Feldherr, sondern auch Staatsmann. Er hat sich nicht begnügt, das Perserreich zu stürzen, sondern er hat es auch mit neuem Inhalte zu erfüllen versucht. Während der Eroberung selbst, mitten unter dem Waffenlärm, richtete er eme neue Verwaltung ein. Er führte in die entlegenen Länder des Orients die griechische Kultur und das griechische Städtewesen ein, wie sein Vater es einst in Makedonien getan hatte. Es waren die Keime emer neuen Entwicklung, durch welche diese Gegenden ein ganz anderes Aussehen und eine viel größere Leistungsfähigkeit erhielten. Stets beschäftigten ihn die Angelegenheiten der allgemeinen Wohlfahrt: er suchte die Hilfsquellen der eroberten Länder zu eröffnen, den Verkehr zu erleichtern
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