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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 10

1912 - Leipzig : Wunderlich
10 Mittelalter. Wild klangen die Tuben, langsam rückte das Fußvolk des linken Römertreffens vor, aber der Führer hielt unweit des Grabens an, in denen die Germanen sich verdeckt bargen, und stand fest, besorgt um den Hinterhalt. Noch einmal reiten die Ordner der Schlacht in beiden Heeren die Scharen entlang und mahnen zu tapferer Tat. Aber die Germanen erheben Geschrei und fordern, daß ihre Fürsten von den Rossen absteigen und das Schlachtenlos des Volkes teilen. Sogleich schwingt sich Chnodomar von seinem Roß, wie er tun die andern, zu Fuß ziehen sie ihren Scharen voran. Von beiden Seiten schreiten die Scharen in den Kampf. Die Wurfgeschosse fliegen. Aber die Germanen, nur auf den Ansturm denkend, springen, das Schwert in der Rechten, mit wildem Schlachtgesang gegen die Reihen der Römer; grimmig ist ihr Mut, ihre flatternden Haare starren, die Augen glühen im Schlachtenzorn. Die Reiter der Römer halten stand, sie schließen sich fest aneinander, decken sich mit dem Schild, werfen die Speere und ziehen die Schwerter Auf der andern Seite stürmt Fußvolk der Vortruppen gegen Fußvolk, die Römer drängen die Schilde zu dichtem Walle zusammen. Dicke Staubwolken erheben sich zwischen den Heeren, die Schlacht wogt hin und her, die Haufen wühlen sich ineinander, sie stoßen und weichen. Erprobte Schlachtgänger der Germanen im Römerheer lassen sich auf das Knie nieder und stemmen sich fest, die Alemannen zurückzutreiben. Aber der Grimm wird zu groß, Hand gerät an Hand und Schildründ stößt an Schildrand, die Himmelswölbung klingt wieder von lautem Geschrei der Jauchzenden und Fallenden. Der linke Flügel der Römer dringt vor. Aber gegen die gepanzerten Reiter des rechten stürzen die Fußgänger der Alemannen, die leichten Begleiter der Rosse, sie tauchen nieder auf den Boden, sie erstechen von unten das Roß und bohren dem fallenden Reiter das Messer in die Fugen der Rüstung. Gesprengt suchen die Reiter Schutz hinter den Kohorten. Da reitet der Cäsar ihnen entgegen, ihn verkündet das Drachenbild von Purpurseide, welches am Langspeer hängt.*) Er hemmt ihre Flucht und ruft gegen die andrängenden Alemannen das Fußvolk. Es sind die Cornuten und Brachiaten, Germanen in römischem Sold, kriegsharte Männer. Sie erheben einen starken Bantus, der in der Glut des Kampfes mit leisem Gemurmel beginnt, allmählich anschwillt und endlich rauscht wie die Brandung der Wellen an den Strandklippen. Gewaltig wird der Gedrang; in der Luft schwirren die Pfeile, wieder wirbelt dichter Staub empor und verhüllt den Männermord; Waffe dröhnt an Waffe und Leib an Leib. Aber die Alemannen fahren *) Das kaiserliche Hausbanner stellte einen geschlängelten Drachen mit aufgesperrtem Rachen und lang herabhängendem Schweif vor.
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