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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 11

1912 - Leipzig : Wunderlich
Mittelalter. 11 wie Feuerflammen auf dem Grunde den Feinden entgegen; die Söldner zwar heben ihre Schilde zum Schutzdach, aber die Schwerthiebe schmettern auf Schilde und Leiber und brechen Schilddach und Leib. — Neue Kohorten eilen im Schnelläufe zu Hilfe, deutsche Bataver gegen ihre Stammgenossen; daneben die Reges, die in der Notstunde der Schlacht Rettung zu bringen wußten. Wieder schmettern wild die Trompeten; von neuem entbrennt der Kampf. Höher wächst der Streit-grimm der Alemannen, gleich Wütenden stürmen sie vorwärts, die Wurfspeere und das gestählte Rohr der Pfeile fliegen unaufhörlich, im Gewühl schlägt Messer an Messer, die Panzer springen von den heißen Schwerthieben; wer verwundet strauchelt, hebt sich noch einmal vom Boden, bis das Leben mit dem Blute dahinfließt. Es war ein Kampf mit gleicher Kraft. Höher und breitbrustig ragten die Memannen; die Römer standen geübter in der Ordnung der Schlacht; wild wie heulender Sturmwind schlugen die Germanen, spähend und vorsichtig die Römer. Oft erhob sich der Römer, den die Wucht der feindlichen Waffen geworfen, wieder vom Boden, und der germanische Söldner stemmte sich noch auf das ermattete Knie; die linke Hüfte zurückbiegend, kauerte er und drückte gegen den Feind. Da im stärksten Gewühl der Schlacht drang plötzlich ein heißer Keil der Alemannen, Könige und Edle mit ihrer Gefolgeschar, unwiderstehlich in die römischen Reihen. Sie schmetterten nieder, was ihnen entgegenstand, und stürmten bis in die Mitte der römischen Schlachtordnung. Hier stand die Legion der Primanen, die den Ehrennamen führt: Schanze des Feldherrn. Dicht und zahlreich waren ihre Rotten, sie hielt fest wie Mauer und Turm. Kaltblütig lauernd deckten sich ihre Krieger gegen den Angriff, geschickt wie Gladiatoren des Zirkus bohrten sie dem Feind das Schwert in die Seite, sobald er in achtlosem Grimm eine Blöße gab. Die Alemannen kämpften, gleich Wettrennern ihr Leben aufopfernd, wenig dachten sie daran, sich zu schützen, nur die Menschenmauer vor sich zu brechen. Greulich wurde das Schlachten. Vor den Germanen türmten sich die Haufen ihrer Toten, sie sprangen immer wieder auf die Leiber ihrer Gefallenen; aber als das Ächzen der Liegenden häufig wurde, erregte es ihnen zuletzt Grauen. Matter wurde der Angriff. Die Überlebenden suchten den Rückweg durch die Straßen des Heeres, jetzt nur auf Rettung bedacht, sie fuhren dahin wie Schiffe auf wogender See, gejagt vom Sturmwind. Die Rücken der Weichenden zerschnitt der Römer, bis sein Schwert sich bog und er selbst die Waffen des Germanen packte und ihm in das Leben stieß; nicht gesättigt wurde der Mordgrimm, und keine Schonung wurde dem Flehenden. Durchstochen rang die Mehrzahl der Feinde mit dem Tod, Halbtote suchten mit den brechenden Augen noch das Sonnenlicht, Häupter, durch das schwere Wurfgeschoß abgerissen, hingen noch an der Gurgel, unter den
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