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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 14

1912 - Leipzig : Wunderlich
14 Mittelalter. Attila, der schon längst auf Krieg sann, schickte Boten nach Italien zu dem Kaiser Valentinian, um Zwietracht zwischen den Römern und Goten zu säen, und ließ sagen, er wolle in keinem Punkte das Freundschaftsverhältnis zu den Römern verletzen, aber er habe gegen den Westgotenkönig Theodorich einen Kampf auszufechten. Im übrigen hatte er seinen Brief mit vielen Schmeicheleien ausgestattet, um für seine Lügen Glauben zu finden. Auf gleiche Weise schickte er ein Schreiben an den König Theodorich und forderte ihn auf, sich von dem Bündnis mit den Römern loszusagen. Da sandte Kaiser Valentinian eine Gesandtschaft an König Theodorich mit folgendem Aufträge: „Eure Klugheit, tapferstes der Völker, gebietet es, euch mit uns gegen den Tyrannen der Welt zu vereinigen. Kommt daher dem Reiche zu Hilfe, von dem ihr einen Teil bewohnt!" Der König der Westgoten antwortete dem Gesandten: „Euren Wunsch, o Römer, wollen wir erfüllen. Wir werden nicht säumen, wider Attila zu ziehen. Wie übermütig er sich auch brüsten mag, so wissen doch die Goten auch Übermütigen in der Feldschlacht kühn entgegenzutreten." Diesen Worten des Königs jubelte das Volk der Westgoten Beifall zu. Alle zeigten Kampfeseifer und begannen sich zu rüsten, und der König brachte ein großes Heer zusammen. Von seinen Söhnen ließ er vier zu Hause, nur die beiden ältesten, Thorismnnd und Theodorich nahm er mit sich zum Kampfe. Auf Seiten der Römer besaß der Statthalter Aetius, der damals die Stütze des Westreiches war, solche Umsicht, daß er, nachdem er seine Truppen von allen Seiten zusammengezogen hatte, dem wilden, unzählbaren Feinde wohl gewachsen war. Zu Hilfe waren ihm gekommen die Franken, Burgunden, Sachsen und viele andere germanische sowie auch keltische Völker. Zum Zusammenstoß kam es auf den katalanischen Feldern, die sich hundert Leugas in die Länge und siebzig in die Breite erstrecken. Eine gallische Leuga aber beträgt so viel als 1500 Schritte. Auf beiden Seiten waren es die tapfersten Heere, die hier aneinander gerieten. Das Schlachtfeld war eine Ebene, die sich allmählich ansteigend zu einer Anhöhe erhob. Dieses Punktes suchten sich beide Heere zu bemächtigen, weil seine günstige Lage nicht unbedeutende Vorteile bot. So besetzten die Hunnen mit den Ihrigen die rechte, die Römer und Westgoten mit ihren Hilfsvölkern die linke Seite, und um den freien Gipfel des Berges erhob sich der Kampf. Auf dem rechten Flügel stand Theodorich mit den Westgoten, den linken hielt Aetius mit den Römern. In die Mitte hatten sie Sangipan mit seinen Alanen gestellt, weil sie sich auf seine Treue nicht zu verlassen wagten und ihn daher zwischen zuverlässigen Leuten wissen wollten. Die Schlachtordnung der Hunnen war so geordnet, daß Attila mit seinen Tapfersten in der Mitte stand, bei welcher Anordnung der König erreichen wollte, inmitten der Kemtnippert seines Volkes vor jeder drohenden Gefahr
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