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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 16

1912 - Leipzig : Wunderlich
16 Mittelalter. der verwundet am Eingänge seiner Höhle auf- und abgeht und nicht wagt, aufzuspringen, aber unaufhörlich mit Gebrüll seine Feinde schreckt. So ängstigte der kriegerische König seine Besieger noch, als er eingeschlossen war. Goten und Römer waren zu einer Beratung zusammengekommen und überlegten, welche Maßregeln man dem besiegten Attila gegenüber ergreifen sollte. Man kam überein, ihn einzuschließen und durch eine Belagerung auszuhungern, da er keinen Vorrat an Lebensmitteln hatte. Es schien dieser Entschluß der beste zu sein, weil der König seine Bogenschützen zwischen den Karren seiner Wagenburg ausgestellt hatte, von wo aus jene durch einen Pfeilregen jeden Angriff abzuweisen vermochten. Attila aber soll in dieser verzweifelten Lage, noch an der Schwelle des Todes voll mutiger Entschlossenheit, sich aus Pferdesätteln einen Scheiterhaufen haben erbauen lassen, um sich, wenn es den Gegnern gelingen sollte, die Verschanzung zu durchbrechen, in die Flammen zu stürzen. So sollte niemand die Freude haben, ihm den tödlichen Streich zu versetzen oder den Herrn über so zahlreiche Völker in seine Gewalt zu bringen. Während man die Hunnen umschlossen hielt, suchten die Westgoten aus dem Schlachtfelde ihren König, die Söhne ihren Vater. Endlich fand man ihn unter einem dichten Haufen Erschlagener. Da stimmten die Goten zu seiner Ehre Totenlieder an und führten im Angesichte der Feinde den Leichnam hinweg. Tränen wurden dabei vergossen, wie sie einem so wackeren Helden ziemten. Und nachdem die Goten ihrem Könige die schuldige Ehre erwiesen hatten, erwählten sie unter Waffengeklirr Thorismnnd zu ihrem neuen königlichen Herrn. Dieser aber führte sein Volk wieder heim in die alten Wohnsitze und nahm die sterblichen Überreste des geliebten Vaters mit sich. Sobald Attila von i>em Abzüge der Goten Kunde erhielt, dachte er, wie man es einem unerwarteten Ereignisse gegenüber zu tun pflegt, zunächst an eine List der Feinde und hielt sich längere Zeit vorsichtig im Lager. Als aber nach Abmarsch der Feinde Stille ringsumher eintrat, erhob sich sein Geist zu neuer Siegeshoffnung, und das Vertrauen auf das alte Glück kehrte ihm zurück. Wohl zog er jetzt nach seiner Königsburg in Ungarn zurück, aber schon im nächsten Jahre erschien er mit einem neuen Heere in Italien zum Kampfe gegen die Römer. 7. Untergang der Ostgoten. 553. Prokopius, Gotischer Krieg. Prokopius, ein griechisch gebildeter Jude, begleitete als Geheimschreiber Belisars diesen aus seinen Zügen gegen die Goten. Als sich die Goten auf dem laktarischen Berge niedergelassen hatten, bereuten sie alsbald ihren Entschluß, denn noch mehr gebrach es ihnen hier an Lebensrnitteln, so daß sie bald nichts mehr besaßen, wovon sie sich und ihre Rosse ernähren konnten. In dieser Not faßten sie einen
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