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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 17

1912 - Leipzig : Wunderlich
Mttelalter. 17 heldenmütigen Gedanken. Besser, meinten sie, sei es, in der Schlacht den Tod zu erleiden, als dem Hunger zu erliegen. Darum warfen sie sich unvermutet in plötzlichem Angriffe auf den Feind. Doch hielten die Römer stand und wehrten sich, so gut es nur möglich war, denn sie kämpften nicht unter ihren Führern, noch nach Abteilungen gesondert und in Reih und Glied geordnet. Keiner gehorchte den Befehlen, die im Kampfe gegeben wurden, und wie es der Zufall fügte, so stürmte jeder mutig dem Feinde entgegen. Darauf stiegen die Goten von ihren Rossen und stellten sich, das Antlitz dem Feinde trotzig zugewandt, in eine tiefe Schlachtreihe auf. Sobald dies die Römer sahen, entfernten auch sie ihre Pferde und ordneten sich in gleicher Weise. Meine Erzählung wendet sich nun einer Schlacht zu, die würdig ist, unvergessen zu bleiben, schon wegen der Tapferkeit eines Mannes, der die Taten der gefeiertsten Helden des Altertums übertroffen hat, des Königs Teja. Die Verzweiflung erhöhte die Kraft des Gotenheeres, aber auch Sie Römer leisteten, obgleich sie sahen, daß der Feind wie im Wahnsinn focht, mutigen Widerstand, denn sie schämten sich, vor der geringen Zahl der Feinde das Feld zu räumen. So stürmten beide Teile wutentbrannt aufeinander ein, die einer* um den Tod zu suchen, die andern, um den Lohn ihrer Tapferkeit zu gewinnen. Am Morgen begann die Schlacht. Allen sichtbar, den Schild vorhaltend und die Lanze zum Stoße vorgestreckt, stand Teja, Freund und Feind sichtbar, vor seinem Schlachthaufen. Wenige Waffengenoffen waren ihm zur Seite. Als die Römer den König erblickten, meinten sie, der Kampf werde sogleich ein Ende nehmen, wenn der Führer falle. Daher drangen die Mutigsten in großer Menge auf ihn ein. Lanzen wurden gegen ihn geschwungen und Wurfgeschosse geschleudert, aber standhaft fing Teja mit dem deckenden Schilde alle Speere auf und stürzte dann wieder plötzlich hervor, eine Menge der Feinde erlegend. War der Schild voll von darin haftenden Speeren, so gab er ihn seinen Schildträgern und ergriff einen andern. So hatte der Held ununterbrochen den dritten Teil des Tages gestritten. Eben wurde der von zwölf Speeren starrende Schild seinem Arme zu schwer, und er vermochte ihn nicht mehr nach Belieben zu bewegen noch die Angriffe damit zurückzuweisen. Eilig rief er daher einen seiner Schildträger herbei. Aber er verließ seine Stellung nicht, er wich nicht um eines Fingers Breite zurück, ließ die Feinde nicht anrücken, noch lehnte er seinen Rücken ans den Schild oder wandte er sich zur Seite, sondern aufrecht, als wenn er mit dem Boden zusammengewachsen wäre, stand er, den Schild in der Linken vorhaltend und den Angriff abwehrend, mit der Rechten aber Tod den Feinden bringend. So rief er seinen Waffenträger beim Namen. Der Gerufene reichte Schmieder, Quellen zur Geschichte. I. 2
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