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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 19

1912 - Leipzig : Wunderlich
Mittelalter. 19 8. Alboin, der Langobardenkönig. 568. Paulus Diakonus, Geschichte der Langobarden. Paulus, ein gelehrter und vornehmer Langobarde, verbrachte sein Leben teilweise am Hofe Karls des Großen, teilweise int Kloster. — Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit. Nachdem Narses... das gesamte Volk der Goten überwunden und vernichtet und auf gleiche Weise auch über die ... fränkischen Herzöge gesiegt, dazu eine große Masse Gold und Silber nebst anderen reichen Schätzen gesammelt hatte, erhob sich unter den Römern, für die und gegen deren Feinde er doch immer tätig gewesen war, großer Neid wider ihn. Sie verleumdeten ihn also bei dem Kaiser Ju-stinus und dessen Gemahlin Sophia und sprachen die Worte: „Für die Römer war es wahrlich besser, den Goten dienstbar zu sein als den Griechen, wo der Eunuche Narses befiehlt und uns in drückender Knechtschaft hält. Unser gnädigster Fürst weiß das nicht: entweder aber befreie uns aus jenes Hand, oder sei versichert, wir überliefern die Stadt Rom und uns selbst sremdem Volke ..Dadurch wurde der Kaiser sehr heftig gegen Narses aufgebracht, daß er augenblicklich den Longinus nach Italien schickte, damit er des Narses Stelle als Statthalter übernehme. Narses erschrak über diese Nachricht nicht wenig und fürchtete sich besonders vor der Kaiserin Sophia so sehr, daß er nicht nach Konstantinopel zurückzukehren wagte. Unter anderem habe, so wird erzählt, die Sophia ihm, weil er ein Eunuch war, auch das sagen lassen, er solle heimkommen und mit ihren Mägden Wolle spinnen in der Weiberstube. Darauf soll nun Narses zur Antwort gegeben haben, er wolle ihr ein Gespinst anfertigen, das sie ihr Lebtag nicht mehr werde entwirren können. Hierauf zog er sich aus Haß und Furcht nach der Stadt Neapel in Kampania zurück und schickte bald nachher Boten an das Volk der Langobarden mit der Aufforderung, sie sollten doch ihre ärmlichen Felder in Pannonien verlassen und sich in den Besitz von Italien setzen, das reich an allen Schätzen sei; zugleich schickte er verschiedene Arten von Obst und andere Erzeugnisse Italiens mit, um dadurch ihre Gemüter noch mehr anzureizen. Die Langobarden nahmen freudig die gute und erwünschte Botschaft auf und faßten große Gedanken und Hoffnungen für die Zukunft. Sofort wurden in Italien nachts schreckliche Zeichen sichtbar, feurige Schlachtreihen erschienen am Himmel als Vorbedeutung des vielen Blutes, was bald nachher vergossen ward. Alboin überließ jetzt Pannonien den Hunnen und führte sein Volk nach Italien. Die meisten Städte fielen nach kurzem Widerstand, Pavia aber erst nach einer mehr als dreijährigen Belagerung in feine Hand. Als nun Alboin von Osten her durch das St. Johannistor in die Stadt einzog, da stürzte fein Pferd mitten im Tor, und weder durch die Sporen des Reiters noch durch die Schläge des Marfchalls konnte es wieder auf die Beine gebracht werden. Da sprach ein Langobarde zu dem König: „Erinnere dich, mein König, was für ein Gelübde du getan hast; brich
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