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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 22

1912 - Leipzig : Wunderlich
22 Mittelalter. Bischof zu ihm: „Beuge deinen Nacken, stolzer Sigambrer! Bete an, was du verbrannt hast, verbrenne, was du angebetet hast!" Also bekannte der König den allmächtigen Gott und ließ sich taufen im Namen des Vaters, des Sohnes und des heiligen Geistes; und er wurde gesalbt mit dem heiligen Ole unter dem Zeichen des Kreuzes Christi. Von seinem Gefolge aber ließen sich an diesem Tage mehr als dreitausend taufen. 10. Chlodwig vereinigt die Frankenstämme. Gregor von Tours, Frankengeschichte. Als König Chlodwig in Paris weilte, sandte er heimlich zum Sohne Sigberts, der ein Stammesherzog war, und ließ ihm sagen: „Siehe, dein Vater ist alt und hinkt mit schwachem Fuße. Wenn jener sterben sollte, so würde dir mit unserer Freundschaft zugleich sein Reich zufallen." Darauf wurde der Sohn Sigberts von Herrschsucht ergriffen und sann auf den Tod des Vaters. Als nun jener einst, die Stadt Ko-lonia verlassend, den Rhein überschritten hatte und beabsichtigte, durch den Wald Buchonia (vermutlich iit Hessen bei Fulda) zu gehen, und zur Mittagsstunde in seinem Zelte schlummerte, sandte der Sohn Mörder über ihn und ließ ihn töten, um die königliche Gewalt an sich zu reißen. Er schickte dann Boten zu Chlodwig, die ihm des Vaters Ende melden und also sprechen sollten: „Mein Vater ist gestorben, und ich habe sein Reich und seine Schätze in meinem Besitze. Sende deine Diener zu mit; was dir von jenen Schätzen gefällt, will ich dir freiwillig überlassen." Jener gab zur Antwort: „Ich sage dir Dank für deinen guten Willen und bitte dich, daß du unseren Boten alles zeigest, was du selbst allein besitzen sollst." Da die Boten kamen, zeigte er ihnen die Schätze des Vaters. Während sie nun die Reichtümer betrachteten, sagte er: „In diese Kiste pflegte mein Vater die Goldstücke zu legen." „Strecke deine Hand aus," sprachen jene, „bis auf den Grund, damit du alles zeigest!" Da der Sohn Sigberts dies tat und sich tief herabbeugte, erhob einer den Arm und schlug ihm die Streitaxt ins Haupt. So erlitt der Böse dasselbe Schicksal, das er seinem Vater angetan hatte. Da aber Chlodwig hörte, daß Sigbert tot sei wie auch sein Sohn, eilte er in das Land jener, rief alles Volk zusammen und sprach zu ihm also: „Vernehmet, was geschehen ist! Während ich auf dem Scheldefluß fuhr, stellte Chloderich, meines Verwandten Sohn, seinem Vater nach unter dem Vorgeben, ich wollte ihn töten. Und da jener durch den Wald Buchonia floh, sandte er ihm Mörder nach und ließ ihn erschlagen; er selbst aber fiel, während er seines Vaters Schätze ansah, von eines Unbekannten Hand. Unschuldig bin ich an dieser Tat, denn wie könnte ich das Blut meiner Verwandten vergießen? Gottlos wäre wahrlich ein solches Verbrechen! Aber da sich also dies ereignet hat.
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