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1. Von der germanischen Urzeit bis zum Ausgange der Regierung Friedrichs des Großen - S. 210

1912 - Leipzig : Wunderlich
210 Die Zeit des Absolutismus. 36. Der König an den Marquis d'argens. Während des Siebenjährigen Krieges korrespondierte Friedrich mit dem Marauis dmrgens, der in Sanssouci zu seinen Vertrauten gehörte, sehr offenherzig, wie während der Schlesischen Kriege mit dem inzwischen verstorbenen Jordan. Kemberg, Oktober 1760. Nennen Sie meine Gesinnungen, wie Sie wollen, lieber Marqnis, ich sehe, daß wir nie in unsern Vorstellungen übereinstimmen und daß wir von sehr verschiedenen Grundsätzen ausgehen. Sie schätzen das Leben als ein Sybarit, und ich betrachte den Tod als ein Stoiker. Nie werde ich den Augenblick überleben, der mich nötigt, einen nachteiligen Frieden zu schließen; kein Beweggrund, keine Beredsamkeit wird imstande sein, mich dahin zu bringen, daß ich meine Schande unterschreibe. Entweder lasse ich mich unter den Trümmern meines Vaterlandes begraben, oder, wenn dem Geschicke, das mich verfolgt, auch dieser Trost als zu schön erscheinen sollte, so werde ich mein Unglück zu beenden wissen, wenn es nicht mehr möglich ist, es zu ertragen. Stets habe ich der innern Überzeugung und jenem Gefühle von Ehre gemäß gehandelt, das alle meine Schritte leitet und wonach ich stets handeln werde; mein Betragen wird immer mit diesen Grundsätzen übereinstimmen. Nachdem ich die Jugend meinem Vater, die männlichen Jahre meinem Vaterlande geopfert habe, glaube ich berechtigt zu sein, Über mein Alter zu gebieten. Ich habe es Ihnen gesagt und wiederhole es: nie wird meine Hand einen schimpflichen Frieden unterzeichnen. Ich bin fest entschlossen, in diesem Feldzuge alles zu wagen und die verzweifeltsten Dinge zu unternehmen, um zu siegen oder ein ehrenvolles Ende zu finden . . . 37. Der König nach der Schlacht bei Torgau an den Marquis d'argens. Torgau, 5. November 1760. Heute am 5. November erhalte ich einen Brief, den Sie mir, lieber Marquis, am 25. September geschrieben haben. Sie sehen, daß unser Briefwechsel sehr regelmäßig ist. Gott! was für Dinge haben sich seitdem ereignet! Eben haben wir die Österreicher geschlagen; sie und wir haben eine außerordentlich große Menge Leute verloren. Dieser Sieg wird uns vielleicht den Winter über einige Ruhe verschaffen, und das ist alles. Mit dem künftigen Jahre wird es von neuem angehen. Ich habe einen Schuß bekommen, der mich oben an der Brust gestreift hat; es ist aber nur eine Quetschung, ein wenig Schmerz ohne Gefahr, und das wird mich nicht abhalten, wie gewöhnlich tätig zu sein . . .
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