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1. Teil 3 - S. 133

1885 - Leipzig : Teubner
- 133 — teidigt und mit Lebensmitteln reichlich versehen, vermochte die durch 18 Forts geschützte Hauptstadt sich lange zu halten. Wiederholte Versuche, den Belagerungsgürtel zu sprengen und den Entsatzarmeen die Hand zu reichen, schlugen jedoch fehl; so am 28. Oktober der große Ausfall auf Le Bourget im N. 0., welches am 30. Oktober von der preufsischen Garde wieder genommen wurde, am 30. November auf Brie und Champigny im S. 0:, da die Sachsen und Würtemberger am 2. December diese Orte zurückeroberten; vergeblich war auch der am 21. December wiederholte Versuch auf Le Bourget. Am 27. December begann auf deutscher Seite das Bombardement, zunächst auf die vorgeschobenen Werke des Mont Avron im 0., später auch auf die Süd- und Nordfront. Nach dem Mifslingen des letzten großen Ausfalls, den Trochu am 19. Januar unter dem Schutz des Mont Valerien im W. der Stadt unternommen hatte, und unter dem Druck der beginnenden Hungersnot kam am 28. Januar die Kapitulation von Paris zum Abschlufs (Jules Favre): die Forts werden von deutschen Truppen besetzt, die Besatzung mit Ausnahme der Nationalgarde kriegsgefangen, die Stadt zahlt 200 Millionen Franken Kontribution. Waffenstillstand wird vereinbart für alle Kriegsschauplätze mit Ausnahme des südöstlichen, und eine aus allgemeinen Wahlen hervorgehende Nationalversammlung tritt in Bordeaux zusammen, um über die Friedensbedingungen zu beschliefsen. Nachdem Bourbakis Armee von der in Eilmärschen vordringenden Südarmee unter Manteuffel von ihrer Rückzugslinie (Lyon) abgedrängt und durch die Kämpfe bei Pontarli er am Jura (29. Januar—1. Februar) zum Übertritt auf Schweizer Gebiet genötigt war, nachdem auch Beifort kapituliert und Gam-betta seine Diktatur niedergelegt hatte, schlossen Thiers, in Bordeaux zum Chef der Exekutivgewalt gewählt, und Favre den Präliminarfrieden zu Versailles 26. Februar. Bis zum Eintreffen der Ratifikation von Bordeaux (3. März) wurden einige Stadtteile der Nordhälfte von Paris von 30 000 Mann deutscher Truppen besetzt. Friedensbedingungen: Das Elsafs mit Ausnahme von Beifort und der deutsche Teil von Lothringen mit Metz und Diedenhofen (274 Dm.) werden an das deutsche Reich abgetreten; Frankreich zahlt 5000 Millionen Franken Kriegsentschädigung; die Forts auf dem nördlichen Seine-Ufer und die besetzten östlichen Departements werden allmählich, den Teilzahlungen entsprechend, geräumt*) *) Die letzte occupierte Stadt, Verdun, wurde im September 1873 von den deutschen Truppen geräumt.
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