Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Erläuterungen zu Ad. Lehmanns Kulturgeschichtlichen Bildern und Ergänzung zu jedem Geschichtslehrbuch - S. 5

1917 - Leipzig : Wachsmuth
— 5 — wollte zu Karl Martell, um mit dessen Zustimmung und Unterstützung seine Pläne verwirklichen zu können. Aber auf der Reise nach dem Frankenreiche traf ihn die Kunde, daß Radbod, der Fürst der heidnischen Friesen, gestorben sei. Daher wandte er sich zum zweiten Male nach Friesland, wo er mehrere Jahre an der Seite Willibrords wirkte. Aber 722 kehrte er in das Innere von Deutschland zurück und zwar in das von den Franken unterworfene, aber noch zum größten Teile heidnische Hessen. Mit einem Genossen1) zog er predigend von Ort zu Ort, Der Erfolg war groß. In Amöneburg (bei Marburg) hat er eine Zelle gegründet und eine Anzahl Brüder dort gesammelt. Über seine Tätigkeit in Hessen schickte er einen Bericht nach Rom. Daraufhin erhielt er die Aufforderung, nach Rom zu kommen; denn er sollte hier die Ordination als Bischof erhalten. 722 bekam er die bischöfliche Weihe. Der Papst übergab ihm ein Schreiben, durch das er dem Klerus und dem Volke von Hessen und Thüringen eröffnete, daß er Bonifatius zu ihrem Bischöfe bestimmt habe. Ferner erhielt Bonifatius noch einen Brief an Karl Martell, in dem der Papst diesen bat, Bonifatius in Hessen und Thüringen zu schützen und bei seiner Wirksamkeit zu unterstützen. Auch ein Schreiben x) Die Gefährten und Gehilfen Winfrieds (s. Bild!) sind ihm aus seiner Heimat nachgefolgt, um ihn bei seiner Arbeit zu unterstützen. In erster Linie verdient Lul genannt zu werden, er wurde später der Nachfolger Winfrieds in Mainz. Im Kloster Nhutscelle war Bonifatius sein Lehrer in der Metrik gewesen. Mit vielen Genossen wallfahrte er nach Rom, wo die meisten am Fieber starben. Lul genas und begab sich zu Bonifatius, um sein Mitarbeiter zu werden. Mit Lul kam Denehard nach Deutschland, den Bonifatius als geschickten Unterhändler schätzte und den er mehrmals nach Rom sandte. Ein dritter Genosse des Bonifatius war Bur char d, bekannt als Bischof von Würzburg. Der Priester Wiehbrecht unterstützte Winfried in Hessen. Einen anderen Mönch aus Nhutscelle, Wigbert, schätzte Bonifatius wegen seiner Lehrgabe und bestimmte ihn deshalb zum Oberhirten des Klosters Fritzlar. Abt von Fulda wurde der Schüler des Bonifatius Sturm. Unter den Frauen, die dem Rufe des Bonifatius folgten, ist die hervorragendste Li ob a, eine Verwandte des Bonifatius, sie wurde Äbtissin von Tauberbischofsheim. Andere Frauen, die aus England kamen, um dem Bonifatius beizustehen, waren Chumihilt, Chumitrud und Thekla, die Äbtissin von Kitzingen und Ochsenfurt. — Alle diese Männer und Frauen waren neben Bonifatius nicht nur Verkündiger des neuen Glaubens, sondern sie machten auch eine höhere Auffassung des Lebens in Deutschland heimisch; sie übertrugen die christliche Bildung, die sich in England so rasch entwickelt hatte, nach Deutschland.
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer