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1. Erläuterungen zu Ad. Lehmanns Kulturgeschichtlichen Bildern und Ergänzung zu jedem Geschichtslehrbuch - S. 11

1917 - Leipzig : Wachsmuth
— 11 — „Und wo liegt der heilige Ort, wo man dem Donnar noch Opfer bringt? Denn ich will dahin, um den Heiden zu zeigen, wer der größere und mächtigere Gott ist, Donar oder Christus“, rief der Bischof. „Zwei Tagereisen von hier, unweit einer Rodung, die sie Geismar1) nennen, steht eine uralte Eiche, dem Gotte Donar geweiht. Hier unter den Ästen des beinahe abgestorbenen Baumes kommen die Heiden an bestimmten Tagen zusammen zum Opferschmause.“ „So führe mich dorthin. Ich will es; denn mir gebietet es Christus“, sprach der Bischof. „Nicht ungefährlich ist es für dich und die Deinen, dem geweihten Ort za nahen. Denn nicht wohl gesinnt sind dir die Heiden und ihre Priester; aber es sei, wie du willst. Doch ziehe nicht allein mit deinen Priestern; ich werde Krieger mitsenden, und mancher, der heute dir gelobt hat, Acker, Wald und Wiese zu überlassen, wird bereit sein, dir zu folgen“, entschied der Graf. * * * Das Heiligtum des Donar lag in einem heiligen Haine in der Nähe einer Waldblöße. Denn „die Götter in Wände einzuschließen oder in Menschengestalt abzubilden, halten sie unverträglich mit der Größe des Himmlischen. Wälder und Haine weihen sie ihnen, und mit Namen der Götter bezeichnen sie jenes Geheimnis, das sie nur in Ehrfurcht schauen“. (Tac. G. Ix.) „Zu feststehenden Zeiten kommen sie in einem durch der Väter Weihe und altherkömmliche religiöse Scheu geheiligten Walde zusammen.“ (Tac. G. Xxxix.) Einzeln oder zu kleinen Genossenschaften vereinigt ziehen die Heiden nach der Opferstätte. Mancher ist darunter, der an der letzten Gauversammlung des Grafen teilgenommen und Winfried und seine Priester gesehen und gehört hat. „Schlau ist seine Rede, und hinterhältig sein Sinn; er hält es mit den Franken, die uns unterjocht haben“, hob der eine an. *) Der Name Geismar kommt in Hessen mehrfach vor: ein Geismar liegt zwischen Frankenberg und Frankenau, ein zweites bei Fritzlar, ein drittes (Hofgeismar) nördlich von Kassel; zu einer Entscheidung für das eine oder andere fehlt jeder Anhaltspunkt. Hauck I, 438. Rettberg entscheidet sich für Geismar bei Fritzlar. I, 344.
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