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1. Das Altertum - S. 5

1913 - Leipzig : Wunderlich
Zur Geschichte der Ägypter. 5 geleitet. Und sechs Monden fließt es hinein in den See und sechs Monden heraus wieder in den Nil zurück. Und wenn es abläuft, wirft die Fischerei die sechs Monden jeden Tag ein Silbertalent ab für den königlichen Schatz, wenn aber das Wasser in den See hineintritt, nur zwanzig Minen. 4. Lebensgeschichte eines Offiziers aus der Zeit Thutmosis' I. Die 18. Dynastie, der König Thutmosis I. angehört, ist die Glanzzeit des neuen Reiches. Gewaltige Könige eroberten Nubien bis zum Sudan und Syrien bis nach Mesopotamien. Viele Grabinschriften vornehmer Ägypter berichten von jenen Ereignissen. In der folgenden erzählt Ahm ose, Oberst der Matrosen, der mitgeholfen hat, Ägypten von den Hyksos zu befreien, und dann seinen Königen auf den Kriegszügen nach Nubien und Syrien gefolgt ist, seine Erlebnisse. Oberst der Matrosen Ahntose, Sohn des Ebana, er jagt1): Ich rede zu euch, all ihr Leute, und lasse euch die Gunst, die mir erwiesen ist, wissen: ich bin siebenmal angesichts des ganzen Landes mit dem Gold2) belohnt worden, dazu ebenso (mit) Sklaven und Sklavinnen; und bin mit sehr vielen Äckern beschenkt worden. Der Name eines Starken beruht in dem, was er geleistet hat, und soll in Ewigkeit nicht in diesem Lande zugrunde gehen3). Ich verbrachte meine Entwicklung (durch die verschiedenen Lebensalter) in der Stadt Elklb. Mein Vater war ein Offizier des seligen Königs Seknen-rö namens 23a£>a4), Sohn der Ro-ant. Ich begann die Offizierslaufbahn an seiner Stelle in dem Kriegsschiff ,Wildstier' zur Zeit des seligen Königs Ahmofe I., als ich ein Junge war und keine Frau hatte und noch in einer wollenen Decke schlief. Als ich mir aber ein Haus gegründet hatte, wurde ich wegen meiner Tüchtigkeit zu der nördlichen Flotte versetzt; da war ich sogar zu Fuß im Gefolge des Herrschers, wenn er auf seinem Wagen ausfuhr. Als man die Stadt Avaris belagerte, war ich zu Fuß tapfer vor Seiner Majestät. Dann wurde ich auf das Schiff ,Glanz in Memphis' berufen; und als man zu Wasser kämpfte auf dem Kanal von Avaris, geriet ich ins Handgemenge und erbeutete eine Hand^). Es wurde dem Sprecher des Königs gemeldet, und man gab mir das Gold der Tapferkeit. Dann kämpfte man wiederum an diesem Orte; ich geriet dort in das Handgemenge, erbeutete eine Hand, und man gab mir zum zweiten Male 1) Urkunden des ägyptischen Altertums, herausgegeben v. G. Steindorff, Band Iv: Urkunde der 18. Dynastie, bearbeitet von Kurt Sethe, Seite 1—11. 2) Goldene Schmuckstücke, besonders Ringe sowie Figuren von Löwen und Fliegen, wurden den Offizieren wie Orden für besondere Tapferkeit verliehen. Vgl. Möller in: Amtl. Berichte aus den Königl. Kunstsamml. 34 (Berlin, Nov. 1912) 22—24. 3) Vielleicht ein Zitat aus einem lehrhaften, damals bekannten Buche. 4) Baba muß eine Koseform für Ebana sein. 5) D. h. tötete einen Feind; Soldaten pflegten getöteten Gegnern die Hand als Siegestrophäe abzuschneiden und sie vor dem König niederzulegen.
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